Rechtsanwalt zum Zoff um EHC Kloten Kreisel
Der Kanton Zürich will den Puck des EHC Kloten wegen kommerzieller Werbung abreissen. Zurecht, befindet ein Rechtsanwalt, nur soll er das auch konsequent tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hockeypuck-Statue in Kloten soll gemäss Kanton Zürich abgerissen werden.
- Der Kanton ist der Meinung, es handle sich beim Logo auf dem Puck um kommerzielle Werbung.
- Für Rechtsanwalt Martin Steiger müsste der Kanton gegen alle Kreisel mit Werbung vorgehen.
Die Empörung über den drohenden Abbruch des EHC Kloten Hockeypucks im Kreisel des Stadtzentrums Kloten ist nach wie vor gross. Der Kanton Zürich will den Puck abreissen lassen, weil das Logo kommerzielle Werbung darstelle, was auf Kreiseln nicht erlaubt ist. Dagegen wehrt sich die Stadt und wendet sich dafür an den Regierungsrat.
Kommerzielle Werbung ja, aber...
Gegen den Vorwurf der kommerziellen Werbung wird dies wohl nichts ausrichten können, sagt Rechtsanwalt Martin Steiger. «Mit dem Logo wird für den EHC Kloten und sein Angebot wie beispielsweise den Verkauf von Fanartikeln oder Spiel-Tickets geworben.» Er sieht daher nicht ein, warum es sich nicht um kommerzielle Werbung handeln soll.
Der ganze Fall hat allerdings einen faden Beigeschmack. «Unglücklich ist, dass die Logo-Verwendung vom Kanton Zürich ursprünglich für einen beschränkten Zeitraum als Dankeschön genehmigt worden war», so Steiger. Ob es sich um verbotene Werbung handle, könne nicht davon abhängen, dass sie nur während eines beschränkten Zeitraums stattfindet.
Kanton muss konsequent sein - nicht nur beim EHC Kloten
Wenn der Kanton die Werbung als verboten einstuft, müsse er die Stadt Kloten auffordern, das Logo zu entfernen. Allerdings müsste er gleichzeitig auch gegen andere Bauwerke vorgehen, sagt der Rechtsanwalt weiter.
So zum Beispiel gegen den Swiss-Kreisel, der sich nur unweit vom Problemort befindet. Dort hat die Swiss vor acht Jahren in einem Kreisel eine Flugzeug-Heckflosse mit Schweizerkreuz installiert.
«Ich kann nicht nachvollziehen, dass eine solche Kreisel-Gestaltung nicht als kommerzielle Werbung gelten soll», sagt Steiger klar. Er verstehe daher den Ärger der Stadt Kloten und sieht Handlungsbedarf beim Kanton.
«Wenn schon, müsste der Kanton Zürich gegen alle Kreisel-Gestaltungen, die werbend sind, vorgehen oder seine Vorgaben lockern.»
00:00 / 00:00
