So trotzt die Hockey-Stadt Kloten den Zürcher Behörden

Nico Zachmann
Nico Zachmann

Kloten,

Die Klotener geben nicht auf: Die Stadt verhüllt den riesigen Puck mit dem Logo des EHC Kloten darauf, um dessen Abbruch zu verhindern.

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René Huber, Stadtpräsident von Kloten, beim Einpacken des Kreisel-Pucks. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadt Kloten verhüllt den riesigen Puck mit dem Logo des EHC Kloten auf einem Kreisel.
  • Der Kanton verlangte dessen Abbruch, weil er kommerzielle Werbung darstelle.
  • Bevölkerung und Fans wollen den Puck aber unbedingt behalten und wollen weiter kämpfen.

Seit 2014 thront ein gigantischer, drei Tonnen schwerer Puck von fünf Metern Höhe auf einem Kreisel mitten in der Stadt Kloten ZH. Auf ihm prangt das Vereinslogo des EHC Kloten, des traditionsreichen Eishockeyvereins der Flughafen-Stadt.

Mittlerweile hat sich der Puck zu einer Art Wahrzeichen für die Klotener entwickelt. Doch ginge es nach dem Willen der Baudirektion des Kantons Zürich, soll der beliebte Koloss nun beseitigt werden. Mit dem Vereinslogo des EHC Kloten stelle der Puck kommerzielle Werbung dar, so die Begründung der Behörden. Eine Begründung, die in Kloten auf wenig Verständnis stösst.

Kloten greift in Trickkiste und gewinnt Zeit

Eine Frist zur Entfernung des Riesen-Pucks bis Ende September liess die Stadt dann auch verstreichen. Da die Baudirektion drohte, den Puck selbst auf Kosten der Stadt Kloten abzubauen, griff man in Kloten nun in die Trickkiste.

Die Stadt hat nämlich beschlossen, den Puck und damit auch das Logo einfach zu verhüllen. Dazu wurden am Freitag um 6 Uhr früh einen Kran herbeigeschafft, welcher eine gigantische Plastik-Plane über das Bauwerk spannte.

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Der Kloten Puck. - Nau

Der bei der Aktion federführende Stadtpräsident René Huber erklärt, man wolle damit Zeit gewinnen. Zeit, um dem Kanton klarzumachen, «dass der Puck keine kommerzielle Werbung, sondern ein Symbol für Kloten ist. Ein Symbol für das Eishockey, das hier eine jahrzehntelange Tradition hat.»

Klotener verstehen Haltung des Kantons nicht

René Huber muss schmunzeln: «Ich kann es eigentlich gar nicht verstehen, dass wir das überhaupt machen mussten.» Es sei natürlich ein sehr emotionales Thema in Kloten. «Ich habe so viele Reaktionen von Bevölkerung und Fans, die Leute begreifen die Haltung des Kantons nicht.»

An die Adresse der Zürcher Baudirektion, welcher der Grüne Martin Neukom vorsteht, richtet Huber deutliche Worte: «Die Beamten des Kantons sollen hier Verständnis haben für die Eishockeystadt Kloten.»

Andere Werbe-Kreisel kein Problem?

Was die Haltung des Kantons für die Klotener noch unbegreiflicher macht: Nur schon in Kloten gibt es andere Kreisel, auf denen gewinnorientierte Firmen beworben werden. So steht etwa ein Kreisel mit einer Heckflosse einer Swiss-Maschine unweit des Pucks des EHC Kloten.

Kreisel in Kloten
In unmittelbarer Nähe des Pucks des EHC Kloten befindet sich auch ein Kreisel der Swiss. - Keystone

Laut Huber sei dies unproblematisch, weil die entsprechende Bewilligung bereits 2011 erteilt wurde. Damals galten die Werbe-Vorschriften des Kantons noch nicht. Da die Bewilligung unbefristet ausgestellt worden sei, habe der Swiss-Kreisel Bestandesgarantie.

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Ganzes Interview mit dem Stadtpräsidenten von Kloten, René Huber. - Nau

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