Regionale Lockdowns bei zweiter Coronavirus Welle geplant
Mit Blick auf die baldigen Grenzöffnungen bereitet sich die Schweiz auf eine zweite Corona-Welle vor. Dieses Mal würden die Kantone das Zepter übernehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag werden die wegen der Corona-Krise verhängten Einreisebeschränkungen aufgehoben.
- Der Bundesrat erarbeitet ein Konzept, um sich auf eine zweite Welle vorzubereiten.
- Dabei sollen die Kantone das Zepter übernehmen und eigenständig Massnahmen ergreifen.
Morgen Montag stehen die nächsten Lockdown-Lockerungen an: Die Schweiz öffnet ihre Grenzen und hebt die Einreisebeschränkungen für alle EU- und Efta-Länder sowie Grossbritannien auf. Damit erhöht sich das Risiko einer zweiten Coronavirus-Welle.
Derzeit erarbeitet der Bundesrat ein Konzept, um sich vor einem erneuten Covid-19-Ausbruch zu wappnen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete. Vor einem landesweiten Lockdown, wie er im März verhängt wurde, werde aber abgesehen. Stattdessen sollen die Kantone das Zepter in die Hand nehmen und selbstständig Massnahmen verfügen können.
So könnten bei einem regionalen Ausbruch etwa Läden, Restaurants, Hotels oder sogar ganze Ortschaften unter Quarantäne gestellt werden. Der Bündner Sicherheitsdirektor Peter Beyer bestätigte gegenüber der Zeitung: «Die zuständigen kantonalen Behörden können das Betreten und Verlassen bestimmter Gebäude und Gebiete verbieten oder einschränken.»
Regionale Lockdowns in Tourismusregionen
Die Massnahmen würden in Absprache mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) getroffen. Laut dem BAG seien Lockdowns, wenn möglich, zu vermeiden. Wenn trotzdem einer verhängt werden muss, dürfe niemand die gesperrte Zone verlassen. Dies gelte auch für in der Schweiz wohnhafte Personen.
Solche regionale Lockdowns sind auch in Tourismusregionen Wallis und Bern eine Option. Denn: Verschiedene Ferienorte wie etwa Ischgl (Ö) oder Verbier VS trugen dazu bei, dass sich das Virus rasch ausbreiten konnte.