Reisecars mit technischen Mängel gibt es auf Schweizer Strassen oft
Auf Schweizer Strassen sind häufig Reisecars mit gravierenden Mängeln unterwegs. Die Polizei muss deshalb immer wieder Busse aus dem Verkehr ziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Polizei muss immer wieder Reisecars wegen gravierenden Mängeln aus dem Verkehr ziehen.
- Dabei handelt es sich meist um ausländische Fahrzeuge, aber nicht nur.
- Die Polizei rät, sich genau über ein Unternehmen und die Fahrzeuge zu informieren.
Beim Selbstunfall eines Reisecars starb am frühen Sonntagmorgen in Zürich eine Italienerin – 44 Menschen wurden zudem verletzt, teils schwer. Gemäss ersten Erkenntnissen geriet der Reisebus auf der A 3 ins Schleudern und kolliderte daraufhin mit einer Mauer. Noch ist unklar, ob technische Mängel oder menschliches Versagen zum Unglück führten.
Wie der «Blick» berichtet, zeigen aber gerade aktuelle Polizeikontrollen, dass gerade im Reiseverkehr auf der Strasse regelmässig Mängel an Bussen festgestellt werden. Dabei handelt es sich meist um ausländische Fahrzeuge. Erschreckend: Bei spezifischen Reisecar-Kontrollen der Kantonspolizei Uri vom letzten Freitag wurde gegen neun Fahrzeuglenker eine Anzeige eingereicht.
Dabei wurden in Erstfeld neben der A 2 gerade Mal 18 Busse – drei Schweizer und 15 europäische – untersucht. In vier Fällen wurden demnach Verstösse gegen die Vorschriften der Arbeits- und Ruhezeit geahndet und sechs Anzeigen gab es wegen technischer Mängel. Besorgniserregend ist dabei die Tatsache, dass drei dieser Reisecars sogar stillgelegt werden mussten.
Unter anderem waren nämlich die Bremsen ungenügend, die Fahrzeuge hatten massiven Öl- und Kraftstoffverlust und starke Rostschäden. Die Fahrzeuge müssen repariert werden und dürfen erst dann wieder zurück auf die Strasse.
Der Urner Polizeikommandant Reto Pfister zeigt sich gegenüber dem Boulevardblatt besorgt: «Die stillgegelten Reisecars waren voller Passagiere. Für Personen sind ernsthafte technische Mängel ein Sicherheitsrisiko. » Als Kunde würde er sich genau überlegen, welchem Reiseunternehmen er vertraue und in welches Fahrzeug er einsteigen würde, so Pfister.