Reiseveranstalter spüren keinen «Greta-Effekt» bei Buchungen

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Zürich,

Die Schweizer fliegen trotz Klimaprotesten weiterhin gerne in die Ferien. Die Reiseveranstalter sehen bezüglich der Buchungen keinen «Greta-Effekt».

Trotz der von Greta Thunberg losgetretenen Welle an Klimaprotesten, die seit Monaten durch Europa rollt, fliegen die Schweizer weiterhin gerne in die Ferien. Die hiesigen Reiseveranstalter sehen keinen «Greta-Effekt» in den Buchungszahlen. (Archiv)
Trotz der von Greta Thunberg losgetretenen Welle an Klimaprotesten, die seit Monaten durch Europa rollt, fliegen die Schweizer weiterhin gerne in die Ferien. Die hiesigen Reiseveranstalter sehen keinen «Greta-Effekt» in den Buchungszahlen. (Archiv) - sda - KEYSTONE/EPA/JOHN G. MABANGLO

Das Wichtigste in Kürze

  • Greta Thunberg hat eine Welle an Klimaprotesten losgetreten.
  • Trotzdem fliegen Schweizer weiterhin in die Ferien.
  • Die Reiseveranstalter sehen keinen «Greta-Effekt» bei den Buchungszahlen.

Der eine oder andere Kunde fliege vielleicht nicht mehr, sondern fahre mit der Bahn in den Urlaub. Dies sagte Karin Markwalder von der Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse. Die Buchungen beim Bahnreisespezialisten Railtour würden zwar im hohen einstelligen Bereich zulegen. Es sei aber keine Verlagerung weg von den Flugreisen erkennbar.

Gesteigerte CO2-Kompensation

Allerdings habe es eine leichte Steigerung der CO2-Kompensationen über Myclimate gegeben. Sie erreichen jetzt ca. 12 Prozent aller Buchungen in den Reisebüros und im Internet, sagte Markwalder.

Hotelplan Suisse erklärte, dass im vergangenen Geschäftsjahr 28 Prozent der Kunden für ihren Flug auf Myclimate eine CO2-Kompensation bezahlt hätten. Im Vorjahr seien es erst 25 Prozent gewesen. Der Trend wird anhalten», sagte der operative Chef Daniel Bühlmann.

CO2-Kompensation online gering

Allerdings gilt das nur für Reisebürokunden. Bei den Onlinebuchungen seien es nur 1 Prozent der Kunden, sagte Badeferienchefin Nicole Pfammatter: «Viele Leute erzählen davon, dass sie ihre Flüge kompensieren würden, sie tun es aber leider nicht.»

co2-kompensation
«Flugscham» sei 2019 zu einem Thema geworden. - pixabay

Online sei man anonym, sagte Bühlmann: «Es ist etwas anderes, wenn man im Reisebüro einem richtigen Menschen gegenübersitzt.»

Lediglich Lippenbekentnisse

Ins gleiche Horn stiess Andreas Restle, Geschäftsführer von ITS Coop Travel: Man empfehle den Kunden eine CO2-Kompensation auf Myclimate und führe den Betrag in den Prospekten auf. Allerdings bleibe es oft bei Lippenbekenntnissen der Kunden. Bei ITS Coop Travel sei es noch zu früh, den Anteil der Kompensierenden zu beziffern. «Künftig werden wir das messen», sagte Restle.

Einen Rückgang der Buchungen wegen des «Greta-Effekts» spüre man nicht. Das sei nur ein Faktor, der das Geschäft beeinflusse, sagte Restle.

Kein Umdenken wegen Greta

Einen «Greta-Effekt» kann auch Knecht-Reisen nicht genau erkennen. Es könne schon sein, dass der «eine oder andere» Kunde eher Ferien in der Schweiz mache. Aber das könne auch am Wetter liegen. «Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass Greta ein grosses Umdenken der Kunden bewirkt hätte», sagte Knecht-Reisen-Chef Marcel Bürgin.

greta thunberg
Die Klimaaktivistin Greta Thunbeg scheint trotz Medienpräsenz keinen Einfluss auf das Reiseverhalten der Schweizer zu haben. - keystone

Die Klimakompensationen hätten bei Buchungen in den Filialen zugenommen. So würden beispielsweise bei Eurobus die Hälfte der Kunden ihre Reise kompensieren. Bei Onlinebuchungen seien die Kompensationen indes gar nicht sichtbar, ergänzte Bürgin.

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