Reitschule Bern: Ausländer-Themen sorgen intern für Zoff
Die Berner Reitschule bleibt wegen Gewalt-Exzessen vorübergehend geschlossen. Doch intern scheint es auch wegen anderer Probleme zu brodeln.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der Reitschule in Bern ist es in den letzten Monaten vermehrt zu Gewalt gekommen.
- Deshalb ist der Kulturort nun zu. Doch auch andere Fragen sollen intern für Zoff sorgen.
- Migrations-Themen scheinen die Reitschüler zu spalten.
Die Reitschule in Bern sorgte kürzlich mit Gewalt-Exzessen für Schlagzeilen: Sie beschloss gar die temporäre Schliessung, nachdem unter anderem einem Mann ein Finger mit einer Machete abgehackt worden war.
Doch der Haussegen hängt schon länger schief. Und das nicht nur wegen gewalttätigen Zwischenfällen.
Im Kulturzentrum treffen nämlich verschiedene linke Ideologien aufeinander, die nicht immer zusammenpassen.
Ideologien beissen sich
Wie die «NZZ» berichtet, herrscht unter dem Dach des Kulturzentrums auch ein Generationenkonflikt.
Unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle aus dem Inneren der Reithalle schreibt die Zeitung, die Szene scheine zerrissen.
Denn: Die Jüngeren würden rebellieren und für LGBT- und feministische Themen einstehen, das Patriarchat bekämpfen.
Die Älteren dagegen sollen ihren Fokus eher auf Solidarität mit Asylsuchenden legen.
Hauptanliegen, die oft zusammenpassen – aber manchmal eben nicht. Zum Beispiel, wenn Frauen davon erzählen, wie sie auf dem Vorplatz des Kulturzentrums von Dealern mit Migrationshintergrund belästigt wurden.
Dass solche Berichte von Belästigungs-Opfern in der Reitschule nicht immer auf Verständnis stossen, hört Nau.ch auch aus anderen Quellen.
Ausländische Dealer oft für Gewalt vor Reitschule verantwortlich
Die Schliessung zeigt zwar, dass andere Probleme aktuell grösser sind. Doch am Stichwort Migration kommt die Reitschule nicht vorbei.
Laut Stadtpräsidentin Marieke Kruit geht die Gewaltentwicklung hauptsächlich von ausländischen, im Drogendeal tätigen und selbst Drogen konsumierenden Menschen aus. Das sagt die SP-Politikerin gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Auch in der Mitteilung, in der die Reithalle über die Schliessung informiert, ist von «Deal und Bandenkrieg» die Rede.
Die Reitschule sieht die Politik in der Schuld. Sie sei «seit jeher mit den Folgen der herrschenden Asyl-, Drogen- und Sozialpolitik konfrontiert».