Renate Senn, Verteidigerin im Fall Rupperswil AG: «Es ist ein hartes Urteil gefallen»

Conradin Zellweger
Conradin Zellweger

Lenzburg,

Der Vierfachmörder aus Rupperswil AG ist verurteilt: Er bekommt vom Bezirksgericht eine lebenslängliche Haftstrafe und eine ordentliche Verwahrung. Akzeptiert Thomas N. dieses Urteil, dürfte er nie mehr freikommen. Seine Verteidigerin nimmt heute zum Urteil Stellung.

«Es ist ein hartes Urteil gefallen», so die Plichtverteidigerin von Thomas N., Anwältin Renate Senn. Besonders die ordentliche Verwahrung sei für ihren Klienten schwierig nachzuvollziehen, sagt Senn kurz nach der Urteilsverkündigung (Nau berichtete).

Das Gericht hat weiter eine vollzugsbegleitende Massnahme angeordnet, so kann Thomas N. schon während der lebenslänglichen Haftstrafe eine Therapie beginnen. «Er ist sehr glücklich, dass er diese bekommt», so Senn. Eine solche Therapie sei ihm bisher im Gefängnis verwehrt geblieben.

Die Anwältin wolle nun das Urteil mit Thomas N. analysieren und prüfen, ob sie dieses vor das Obergericht weiterziehen wolle und müsse, «insbesondere betreffend der Verwahrung».

Rüge vom Gericht

Das Wichtigste in Kürze

  • Täter Thomas N. sei froh, dass er eine ambulante Therapie im Gefängnis bekomme, sagt seine Verteidigerin.
  • Die Pflichtverteidigerin erwägt einen Weiterzug.
  • Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, ein Weiterzug bis an Bundesgericht scheint wahrscheinlich.

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Die Verteidigerin von Thomas N., Renate Senn, im Interview. - Nau

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Staatsanwältin Barbara Loppacher zum Urteil über Thomas N. - Nau

Bei der Urteilsverkündung sagte Gerichtspräsident Daniel Aeschbach, «Es geht nicht an, der Polizei und den Behörden die Schuld zuzuschieben» Dies sei im vorliegenden Fall geradezu grotesk und bizarr. Ein direkter Affront gegenüber der Verteidigerin des Täters von Rupperswil. Diese sagte in ihrem Plädoyer, die Behörden hätten die Vorverurteilung von Thomas N. befeuert.

Auf die Rüge vom Gerichtspräsidenten sagt Senn: «Ich bin Verteidigerin, dass heisst ich stelle die Sichtweise des Beschuldigten dar. Das ist mein Job und diesen habe ich gemacht.»

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Prozess im März 2018: Georg Metger, der Partner der Getöteten Mutter, tritt nach dem Prozessurteil vor die Medien. - Nau

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