Rheinfelden AG: Schüler dürfen nur noch im Notfall aufs WC
In der Schulanlage Engerfeld in Rheinfelden AG treiben Brandstifter ihr Unwesen. Jetzt verbietet die Schule WC-Besuche – ausser in Notfällen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon zehnmal musste die Feuerwehr dieses Jahr in Rheinfelden AG zur Schule ausrücken.
- Unbekannte legen immer wieder Brände oder betätigen den Feueralarm.
- Nun schiebt die Schule WC-Gängen während des Unterrichts den Riegel vor.
Immer wieder muss die Feuerwehr zur Schulanlage Engerfeld in Rheinfelden AG gerufen werden. Zuletzt am Donnerstag. Denn einmal mehr haben unbekannte Brandstifter in einer Toilette ein Feuer gelegt.
Die Feuerwehr musste mit knapp 20 Einsatzkräften ausrücken. Es war bereits der zehnte Einsatz in diesem Jahr. Zweimal handelte es sich um einen Brand, achtmal wurde der Fehlalarm «mutwillig ausgelöst».
«Es ist mühsam für uns», sagt Feuerwehrkommandant Marc Leber gegenüber der «Neuen Fricktaler Zeitung». «Ich hoffe, dass die Täterschaft erwischt wird und eine drakonische Strafe erhält.»
Auch die Schulleitung hat genug von den Bränden und ergreift jetzt Massnahmen. «WC-Besuche der Schülerinnen und Schüler sind ab sofort während des Unterrichts untersagt», erklärt Gesamtschulleiter Frank Jonas. Nur noch «‹Notfälle› werden genehmigt und dokumentiert.»
Zudem erhalten die Lehrpersonen bei den Pausenaufsichten ab dieser Woche Unterstützung von zusätzlichem Personal der Gemeinde. Sie sollen helfen, zu beobachten, was auf dem Pausenplatz vor sich geht.
Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, während der grossen Pause nach draussen zu gehen. Wenn sie nach der Pause vom Pausenplatz ins Schulhaus zurückkehren, werden die Knöpfe für den Feueralarm im Auge behalten.
Eltern sollen mit Kindern über Vorfälle sprechen
«Wir hoffen, mit diesen schulinternen Massnahmen die momentan unbefriedigende Situation ein wenig beruhigen zu können», sagt Frank Jonas. Er versichert, alle Lehrpersonen würden daran mitarbeiten, den oder die Täter zu finden.
Die Eltern wurden ebenfalls informiert. Der Schulleiter appelliert: «Bitte reden Sie mit Ihren Kindern über die Situation. Und falls Sie etwas wissen, wenden Sie sich umgehend an die Schulleitung.»
Es werde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Polizei intensiv daran gearbeitet, zielführende Massnahmen schnell umzusetzen. Das gehe wegen rechtlicher Abklärungen aber nicht von heute auf morgen, so Jonas. Die Polizei ermittelt weiter.