Roger Schawinski: «Basler im lokalen Schneckenloch!»
Medienprofi Roger Schawinski geht in einer Kolumne auf Basel los. Aber lesen Sie selbst.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Schawinski kritisiert Basel.
- Der Schweizer Medienunternehmer wirft Basel den Rückzug in ein lokales Schneckenloch vor.
Roger Schawinski (79) hat in einer Kolumne für die «Neue Zürcher Zeitung» Basel scharf kritisiert.
Er setzt sich nostalgisch mit vergangenen Zeiten auseinander. Damals war Basel noch Heimat grosser Medienpersönlichkeiten wie Heidi Abel, Heiner Gautschi, Mäni Weber und Christoph Schwegler.
Heute, so Schawinskis These, hätten sich die Basler in ihr «lokales Schneckenloch zurückgezogen».
Roger Schawinski: Kritik an Basels Medienpräsenz
Der Medienprofi vergleicht Basel mit Zürich und ist der Meinung, dass die Stadt Basel im Vergleich zu Zürich hinterherhinkt. Diese Gegenüberstellung der beiden Städte kommt in Bezug auf die Austragung des nächsten Eurovision Song Contest (ESC) zum Vorschein.
Dabei kritisiert er, dass die Wahl auf Basel und nicht auf das «Schwergewicht Zürich» fiel. Schawinski vermutet dahinter eine Verschwörung der SRG, die den Wettbewerb lieber in Genf ausrichten würde.
Zurückliegende Basler Medienzeiten bezeichnet er als «Tempi passati». Dass Basel und nicht Zürich in die Endauswahl zur ESC-Austragung einziehen konnte, findet Schawinski «abgekartet».
Geblieben ist die Art Basel
Überall habe Basel lange mithalten können, findet Schawinski. «Der FC Basel mit seinem richtigen Fussballstadion bot den beiden Zürcher Stadtklubs über Jahre hinweg Paroli. Mit zwei renommierten Zeitungen, der ‹National-Zeitung› und den ‹Basler Nachrichten›, holte sich Basel Beachtung im Land. Und dann hatte man mit Roger Federer auch noch einen Star, wie ihn die Schweiz noch nie erlebt hatte.»
Geblieben sei die Art Basel mit ihrer weltweiten Ausstrahlung und ihren amerikanischen Mitbesitzern aus dem Hause Murdoch.
Zu den heutigen Medien sagt «Schawi»: «Die beiden Basler Zeitungen verschmolzen zu einem Einheitsblatt, das mehrere überraschende Besitzerwechsel erlebte, bis es ausgerechnet zu einem der vielen Regionalausgaben des Zürcher ‹Tages-Anzeigers› verkümmerte.»