Roger Schawinski will trotz UKW-Abschaltbefehl weitersenden
Ab 2025 sollen die UKW in der Schweiz Geschichte sein. Doch Roger Schawinski hat da mit seinem Radiosender andere Pläne.
Das Wichtigste in Kürze
- «Radio 1» soll trotz dem UKW-Abschaltbefehl weiterhin auf UKW senden.
- Eine entsprechendes Gesuch hat Roger Schawinski beim Bakom eingereicht.
- Würde Schawinski ab 2025 weiterhin auf UKW senden, droht ihm eine Geldstrafe.
Der Zürcher Medienunternehmer Roger Schawinski will sein Radio 1 weiterhin auf UKW senden. Er hat ein Gesuch um Verlängerung der UKW-Konzession eingereicht. 2025 laufen diese eigentlich aus, danach sollen Radios nur noch digital empfangen werden. Der Einsatz des 77-Jährigen erinnert an seine Anfangszeit als «Radio-Pirat».
Radio 1 beantrage die Verlängerung der UKW-Konzession um mindestens fünf Jahre, schrieb Schawinski am Dienstag in einer Mitteilung. Er erwarte, dass das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) das Gesuch bald prüfe und einen Entscheid fälle. Weil dieser wohl abschlägig sein dürfte, will Radio 1 dann dagegen vorgehen.
Einfach wird das nicht. Schawinski zitierte selber Bakom-Chef Bernard Maissen.
Dieser habe kürzlich gesagt, dass die Aufsichtsbehörden gegen Radios vorgehen würden, die nach dem 31.12.2024 noch über UKW senden. Er habe von Geldstrafen und anderen Sanktionen gesprochen.
Das schreckt den Radiopionier offenbar ebenso wenig ab wie die Tatsachedass sich SRG und Privatradio-Verbände für die UKW-Abschaltung ausgesprochen haben. Dies erkennt er selber an.
25 Prozent hören weiterhin mit UKW
Als Begründung für sein Engagement führt Schawinski an, dass weiterhin rund 25 Prozent der Radiohörerinnen und -hörer UKW nutzen würden. Zwar habe der Bundesrat in der Antwort auf eine Motion gesagt, es seien nur 12 Prozent. Doch dies sei «krass irreführend».
Der Bundesrat habe nur die ausschliesslichen UKW-Hörer genannt, schreibt Schawinski weiter. Von den anderen würden aber nicht alle ausschliesslich digital empfangen. Der Abschaltentscheid sei «in keiner Weise gerechtfertigt».
Aber auch wenn die Zahlen des Bundes stimmen würden, spräche nichts gegen eine Verlängerung der Konzession, meint Schawinski. Radio 1 sei zudem bereit, das wirtschaftliche Risiko zu tragen. Dies als Antwort auf das Argument des Bundes, dass UKW aus Kostengründen abgestellt werde.
Bereits 1979 hatte sich Schawinski gegen die Behörden gestellt: Damals sendete er mit Radio 24 illegal von Norditalien aus. Nach der Stilllegung seines Senders kam es in Zürich zu einer Demonstration. Schliesslich starteten legale Privatradios in der Schweiz. Schon damals sendete Schawinskis Radio mit UKW.