Run auf Einbürgerungen im Kanton Zug – das ist der Grund

Katharina Lehmann
Katharina Lehmann

Region Zug,

Der Kanton Zug hat Einbürgerungen zum 1. Januar 2025 erschwert. Vor Jahreswechsel wollten viele noch die alten Regeln für einen Schweizer Pass nutzen.

Schweizer Pass
Verschärfte Einbürgerungsgesetze – Zahl der Gesuche im Kanton Zug stark erhöht. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Zug vermerkt einen Anstieg der Einbürgerungsgesuche im Jahr 2024.
  • Grund dafür sind unter anderem höhere Anforderungen, die ab dem 1. Januar 2025 gelten.
  • Insbesondere das geforderte Sprachniveau kann für einige Gruppen zum Problem werden.

Seit dem 1. Januar 2025 müssen Einbürgerungswillige im Kanton Zug neue, höhere Anforderungen erfüllen.

Dies hat zu einem Anstieg der Gesuche geführt, wie das Regionaljournal Zentralschweiz von SRF berichtet. Laut «Zuger Zeitung» gab es im Jahr 2023 393 solcher Gesuche. 2024 (ohne Dezember) seien es bereits rund 600 gewesen.

Verschärfte Anforderungen ab 2025

Die neuen Einbürgerungsvoraussetzungen umfassen drei wesentliche Punkte. Antragsteller dürfen in den letzten fünf Jahren keine Sozialhilfe bezogen haben oder müssen diese vollständig zurückgezahlt haben. Dieser Zeitraum wurde von drei auf fünf Jahre verlängert.

Zweitens sind die sprachlichen Anforderungen wesentlich strenger. Flüssiges Deutschsprechen auf Niveau B2 wird nun gefordert. Schriftlich ist das Niveau B1 nötig.

Drittens können minderjährige Antragsteller erst ab ihrem 16. Geburtstag einen eigenen Antrag stellen. Dies bedeutet, dass viele junge Menschen, die zuvor bereits mit Jahren einen Antrag stellen konnten, nun warten müssen.

Höherer finanzieller Aufwand für Ausländerinnen und Ausländer

Die höheren Anforderungen haben finanzielle und zeitliche Konsequenzen für die Betroffenen. Um etwa die geforderten mündlichen Sprachkenntnisse zu erlangen, benötigen Antragsteller nun zwischen 200 und 300 Extrastunden Unterricht.

Bestimmte Gruppen, wie ältere Menschen oder solche mit geringerer Schulbildung, werden Schwierigkeiten haben, das erforderliche Sprachniveau überhaupt jemals zu erreichen. Dies sagt gemäss der «ZZ» Esther Dunn. Sie ist die Leiterin der Fachstelle Migration Zug.

Bist du gegen eine Verschärfung der Einbürgerungsgesetze?

Die Direktion des Innern betont derweil, dass das Beherrschen der Sprache ein zentrales Kriterium für die Integration sei. Somit sollen eingebürgerte Personen in der Lage sein, am politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilzunehmen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #1489 (nicht angemeldet)

Dass überhaupt über Sprachkenntnisse diskutiert wird ...

User #2551 (nicht angemeldet)

Ein Schritt in die richtige Richtung

Weiterlesen

Reisepass
15 Interaktionen
Schweizer Pass
1 Interaktionen
Lagerist Aviatik
1 Interaktionen

Mehr aus Zug

Narzissmus Kolumne
59 Interaktionen