Russland lobt Dialogbereitschaft der Schweiz
Der russische Diplomat Sergej Garmonin hebt die Kommunikationskanäle mit der Schweiz hervor, trotz angespannter Beziehungen.
Der russische Botschafter in Bern, Sergej Garmonin, hat die Schweiz für ihre Dialogbereitschaft gelobt. «Die Situation ist in der Schweiz merklich besser als in einer Reihe anderer westlicher Länder», sagte er in einem am Dienstag verbreiteten Interview.
Trotz der angespannten Beziehungen zwischen der Schweiz und Russland hob der 71-jährige russische Diplomat die Aufrechterhaltung der Kommunikationskanäle mit den Schweizer Behörden hervor. In vielen anderen Ländern sei der politische Dialog «vollständig eingeschränkt und eingefroren» worden.
Insgesamt bezeichnete Garmonin die bilateralen Beziehungen mit der Schweiz aber als «schwierig». Der Russe sprach von einer «deutlichen Verringerung der bilateralen Zusammenarbeit durch Bern».
Verschlechterte Beziehung wegen Ukraine-Konflikt
Die Beziehungen zwischen Bern und Moskau hatten sich wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 und dem andauernden Krieg verschlechtert.
Die Schweiz übernahm westliche Sanktionen gegen Russland und organisierte im vergangenen Sommer zusammen mit der Ukraine einen Friedensgipfel auf dem Bürgenstock NW. Russland war nicht eingeladen und stellte die traditionelle Neutralität der Schweiz öffentlich infrage.
Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis telefonierte Mitte Dezember mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Dabei erläuterte Lawrow die russische Position zur Lösung der Situation in der Ukraine. Zudem war der Schweizer Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im Jahr 2026 Thema.