Russische Botschaft: Anwohner vermuten Spionage-Autos
Spionage in Bern? Anwohnende in der Elfenau beobachten, dass regelmässig Autos mit Berner-Kennzeichen zur Botschaft fahren. Sie fordern Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Anwohnende der russischen Botschaft befürchten eine Beschattung durch russische Spione.
- Diese seien mit Berner-Kennzeichen unterwegs.
- Sie fordern die Überprüfung der Autos, sowie die Ausweisung von identifizierten Spionen.
Kürzlich hat der Bund beschlossen, dass die Polizei im Botschaftsschutz von der Armee unterstützt werden soll. Sie solle so entlastet werden – seit dem Beginn des Ukraine-Krieges wurde das Schutzniveau stets erhöht.
Insbesondere die Situation an der russischen Botschaft im edlen Berner Elfenauquartier sei dabei personalintensiv.
Diese wird mit einem schwarzen Zaun und Stacheldraht vor neugierigen Blicken geschützt. Zwischen dem Zaun und der Botschaft befinden sich unzählige Kameras und elektrische Installationen.
Wie die «Berner Zeitung» heute berichtet, fühlen sich die Anwohnenden dadurch aber überwacht. Auch wenn die Kantonspolizei beschwichtigt, dass es sich sich dabei nicht um Abhöranlagen handle.
Autos mit Berner-Kennzeichen in russischer Botschaft
Viele Anwohner sind grundsätzlich unzufrieden mit der Situation. Aufgrund der «rücksichtslosen Fahrweise» des russischen Personals haben sie bereits Beschwerde eingereicht.
Nebst der Beschwerde haben die Anwohner an sechs Tagen im Mai eine Verkehrszählung durchgeführt. Diese ergab, dass rund 58 Prozent der 956 gezählten Fahrzeuge der russischen Botschaft zugeordnet werden können. Dies sei im Verhältnis zu sieben weiteren Botschaften, darunter die grosse deutsche Botschaft, hoch.
Demnach befürchten die Bewohnenden, dass es sich bei den Fahrern um Spione handle.
Denn: Viele der Fahrzeuge, die bei der russischen Botschaft zufahren, sind mit Berner Nummernschildern unterwegs, also ohne CD-Registrierung.
Der Nachrichtendienst identifizierte kürzlich gegen 70 Spione, welche in den russischen Vertretungen in Bern und Genf stationiert sind. Die Anwohnenden sind sich sicher, dass ein Teil davon in genau diesen Autos unterwegs ist.
Sie fordern deshalb eine permanente Überprüfung der Fahrzeuge und die Ausweisung der identifizierten Spione.