SBB baut «Dosto»-Züge um – Schluss mit Kafi-Flecken
Sie wanken und rütteln – doch künftig soll damit Schluss sein: Die SBB will ihre «FV-Dosto»-Flotte, auch als «Pannenzüge» bekannt, umbauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die FV-Dosto-Züge der SBB sorgten zuletzt immer wieder für Ärger.
- So wurde der Fahrkomfort der Doppelstockzüge nicht selten kritisiert.
- Künftig sollen die Züge aber ruhiger werden – die SBB plant einen Umbau.
Frühmorgens im Zug ein Kafi geniessen? Das gehört für viele Pendlerinnen und Pendler dazu. Allerdings gestaltet sich das nicht überall ganz so einfach. So beispielsweise in den «FV-Dostos» der SBB.
Die Fernverkehr-Doppelstockzüge, die sich auch als «Schüttelzüge» einen Namen machten, schütteln und schwanken nämlich mächtig umher. So fest, dass Getränke, die auf dem Tisch abgestellt werden, teilweise sogar überschwappen.
Das zeigte im vergangenen November auch ein Video auf der Plattform X (Video oben). Ein Pendler wollte sich während der Fahrt eine heisse Schokolade schmecken lassen. Doch das heftige Rütteln des Zuges machte dies kaum möglich.
SBB will Schüttel-Züge «ruhiger» machen
In Zukunft soll damit aber Schluss sein. Knapp zehn Jahre nach Anschaffung der FV-Dosto-Züge plant die Bahngesellschaft, sie umzubauen. Und zwar soll der Fahrkomfort verbessert werden. Mit anderen Worten: In den Zügen soll es danach weniger schütteln.
Ziel ist es, dass der Zug «ruhiger» fährt, erklärt SBB-Mediensprecherin Sabrina Schellenberg gegenüber SRF. Das Schütteln und Schwanken solle nicht mehr da sein oder zumindest stark reduziert werden.
Bereits vor zwei Jahren hat die SBB versucht, die FV-Dostos zu verbessern – mit einer sogenannten Wankkompensation. Es habe sich aber gezeigt, dass die Laufruhe und der Fahrkomfort durch die Technologie zu wenig gut seien, so Schellenberg. Deshalb schaue man jetzt, wie das Drehgestell ohne diese Wankkompensation optimiert werden kann.
Um einen höheren Fahrkomfort zu erreichen, will die SBB nun alle Drehgestelle der 62 FV-Dostos umbauen. Derzeit wird mit dem Hersteller Alstom an einem Zug-Prototyp getüftelt. Dieser soll schliesslich in einem Jahr auf die Schiene kommen. Bewährt sich der Prototyp, so könnten sämtliche Schüttel-Züge bis 2030 fertig umgebaut sein, heisst es.
Die Kosten dafür würde die SBB übrigens selbst tragen. Schellenberg erklärt: «Sollte die SBB sich entscheiden, die gesamte Flotte umzubauen, würde das im Rahmen des Unterhalts dieses Zuges passieren.»