SBB: Kaffee im Zug ist teurer geworden – Guetzli solls richten
Die Plätze im Speisewagen der SBB sind meist beliebt. Doch wer dort einkehrt, muss nun teils tiefer in die Tasche greifen. Das passt nicht allen Pendlern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB hat diverse Preise im Zug-Restaurant angehoben.
- Espresso, Kaffee oder Cappuccino kosten nun 30 Rappen mehr.
- Grund sei die Teuerung, so die SBB. Das Servicepersonal versucht es derweil mit Charme.
Schnellzug Bern – Genf Flughafen am frühen Morgen. Nach und nach füllen sich die Plätze im Speisewagen. Alle wollen ein Kafi crème, einen Espresso oder einen Cappuccino mit Gipfeli.
Der Elvetino-Serviceangestellte hat alle Hände voll zu tun. Und verteilt allen Passagieren im Nachgang noch ein Hug-Guetzli. Einfach so? «Weil der Kaffee jetzt teurer ist», erklärt dieser dem Nau.ch-Journalisten, der auf dem Weg in die Westschweiz ist. «30 Rappen, um genau zu sein.»
Es habe aufgrund der Preiserhöhung einige Reklamationen gegeben, deshalb habe man sich etwas einfallen lassen müssen, erläutert der Serviceangestellte.
SBB-Sprecher Bas Vogler erklärt auf Anfrage, der Grund für die «Preisanpassung» sei die Teuerung. Deshalb seien auch nicht alle, sondern nur jene Produkte teurer, die von der Teuerung betroffen seien.
Als Gründe für die Teuerung nennt Vogler erhöhte Warenkosten, wachsende Lieferkosten sowie steigende Personalkosten: «Dank der Anpassungen können wir faire Löhne zahlen und somit die Zufriedenheit und Motivation unseres Teams sichern.»
SBB hat «kaum Reklamationen» erhalten
Die Bahngastronomie weise zudem im Vergleich zur stationären Gastronomie einen deutlich höheren Logistik- und Personalaufwand auf. Zudem sei es schwierig, günstigere Produkte anzubieten, da die SBB stark auf Swissness setze.
Im Zuge der Preiserhöhung habe die SBB «kaum Reklamationen erhalten», führt Vogler aus. Das Guetzli zum Kaffee sei Teil «des Services für unsere Kundinnen und Kunden».
Für einen SBB-Pendler, der ebenfalls im Zug sitzt, ist mit 5.20 Franken das Preis-Limit zwar überschritten. «Da hilft auch das süsse Trösterli nichts», sagt er zu Nau.ch.
Dennoch werde er weiterhin ab und zu im Speisewagen einkehren. «Zugfahren ohne Kaffee ist halt nicht dasselbe.»
* Name der Redaktion bekannt