SBB lässt Kundinnen Vorfälle in Zügen über QR-Codes melden
Die SBB testen seit Januar QR-Codes zur Meldung sicherheitsrelevanter Vorfälle in ausgewählten Fernverkehrszügen durch Kundinnen und Kunden. Letztere sollen so einfach und anonym unangebrachtes Verhalten in den Zügen melden können, teilten die SBB am Donnerstag mit.
Die an jedem Fensterplatz der ausgewählten Züge an der Wand unterhalb des Fensters angebrachten QR-Codes mit der Aufforderung, unangebrachtes Verhalten via Handy zu melden, ergänzen ein Pilotprojekt der SBB mit einem Online-Meldetool, das bereits seit dem 11. Dezember 2023 läuft.
«Dieses Pilotprojekt soll darüber Aufschluss geben, ob das Online-Meldetool in dieser neuen Form von Kundinnen und Kunden genutzt wird», teilte eine Sprecherin der SBB auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Die Sicherheit in den Zügen werde von den Reisenden als hoch eingestuft. Trotzdem könne es im Reisealltag zu Vorfällen kommen, die eine negative Auswirkung auf das Sicherheitsgefühl haben würden.
Vorfallsmeldungen oft vernachlässigt
Diese Vorfälle würden aber oft nicht gemeldet. «Durch das Nicht-Melden solcher Vorfälle können wertvolle Informationen verloren gehen, welche es erlauben könnten, das Security-Lagebild weiter zu verfeinern und daraus entsprechende Sicherheitsmassnahmen abzuleiten», so die Sprecherin weiter.
Gemeldet werden könnten alle Vorfälle, die ein unsicheres Gefühl geben – von Vandalismus bis zu Belästigungen. Das Online-Formular ersetze aber nicht den Notruf und diene auch nicht dazu, Anzeige zu erstatten, hiess es weiter.
Angebracht wurden die QR-Codes für die Testphase in einzelnen Zügen auf der Linie IC5, die zwischen Genf-Flughafen, über Lausanne, Biel, Zürich HB und von St. Gallen bis nach Rorschach verkehren. Der Grund für die Auswahl dieser Linie sei, dass diese Züge längere Strecken zurücklegen und zwischen Sprachgrenzen sowie grösseren Städten verkehren würden, teilten die SBB weiter mit.
Das zeitlich begrenzte Pilotprojekt werde voraussichtlich bis Ende März durchgeführt. Da das Pilotprojekt erst seit knapp über einem Monat läuft, macht die SBB zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Angaben über die Häufigkeit und Art der Meldungen, wie es auf Anfrage heisst. Die CH Media-Zeitungen hatten zuerst darüber berichtet.