SBB-Mitarbeiter vor Gericht: Über zwei Millionen Franken ertrogen

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Bellinzona,

Ein SBB-Mitarbeiter soll jahrelang Aufträge an die Firma eines Freundes vergeben und damit Millionen verdient haben.

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Der Fall wird am Bundesstrafgericht in Bellinzona verhandelt. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein SBB-Mitarbeiter soll jahrelang Aufträge an eine Firma eines Freundes vergeben haben.
  • Dabei erwirtschaftete er über zweu Millionen Franken.
  • Der Fall liegt beim Bundesstrafgericht in Bellinzona.

Ein SBB-Mitarbeiter soll elf Jahre lang Aufträge an zwei Firmen eines mittlerweile verstorbenen Freundes vergeben haben. Das Duo erwirtschaftete so vier Millionen Franken. Der Mitarbeiter und drei Geschäftsleute müssen sich ab heute Dienstag vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona verantworten.

Geld für Haus und Geliebte

Wie aus der Anklageschrift hervor geht, sollen die beiden Freunde die Offerten und Rechnungen an die SBB anfänglich zusammen verfasst haben. Nach einer gewissen Zeit übernahm der Angeklagte diese Aufgabe. Als Angestellter der SBB «kontrollierte» er die Unterlagen und bewilligte sie. Insgesamt kamen über 600 solcher Aufträge zusammen. Der Fall flog auf, als die Bundesanwaltschaft am 2. April das Haus des Angeklagten durchsuchte.

Dem ehemaligen Projektleiter werden mehrfache ungetreue Amtsführung, gewerbsmässiger Betrug, Geldwäscherei und weitere Delikte vorgeworfen. Mit den rund 2 Millionen Franken bezahlte er Handwerkerrechnungen für sein Haus, die Privatschule seiner Tochter, ein Motorrad der Marke Ducati und vieles mehr. Auch unterstütze er mit dem Geld seine Geliebte.

Grosser Schaden für die SBB

Der Angeklagte soll zudem mit einer weiteren Firma zusammen gewirtschaftet haben, wie in der Anklageschrift ausgeführt wird. So liess sich der SBB-Angestellte für Aufträge, die er dieser Firma erteilte, von den drei Hauptaktionären Unterhaltungselektronik für rund 300'000 Franken finanzieren. Der SBB sei allein aus den nicht oder nur teilweise erbrachten Arbeiten und Leistungen ein Schaden von mindestens 1,2 Millionen Franken entstanden, schreibt die Bundesanwaltschaft in der Anklageschrift.

Strafanträge noch nicht bekannt

Neben den Haupttätern stehen somit auch die Aktionäre der profitierenden Firma vor Gericht. Die Strafanträge sind noch nicht bekannt. Sie werden erst im Laufe des Prozesses eröffnet. Die Verhandlung dauert voraussichtlich bis am Donnerstag.

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