SBB: Walliser Pendler sind nach Fahrplanwechsel genervt
Für Pendler aus dem Wallis hat sich nach dem Fahrplanwechsel vieles verschlechtert. «Überfüllte» und «dreckige» Züge der SBB sind das Problem.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Walliser hat sich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember vieles verändert.
- Walliser Pendler müssen mehr umsteigen und die Züge seien «überfüllt und dreckig».
- Als Kunde fühle man sich bei der SBB einfach nicht wertgeschätzt, meint ein Pendler.
Nicht immer sind die Fahrplanwechsel auch mit einer Verbesserung verbunden – jedenfalls nicht für alle. Am 11. Dezember im letzten Jahr wurde die letzte Veränderung vorgenommen. «Seit dem Tag ist alles viel schlechter geworden», erzählt der Pendler Christian Schnidrig.
Regelmässig fährt Schnidrig mit dem Zug von Naters im Wallis nach Bern. Wie er dem «Walliser Boten» erklärt, habe er das Zugfahren und Pendeln immer gerne gemacht.
Jetzt fahren aber nur noch alle zwei Stunden Züge vom Wallis direkt nach Zürich und weiter Richtung Bodensee. Grund: Jeder zweite Zug von Brig fährt nach Basel durch und wer nach Zürich will, muss in Bern umsteigen.
Berner Oberland ist besser erschlossen
In Bern müssen Reisende nach Zürich sogar das Perron wechseln – hat ein Zug Verspätung, wird es knapp. Gegenüber der Zeitung gibt die SBB grössere Bauarbeiten in Bern als Grund für die Perron-Wechsel an.
Das Berner Oberland wird aktuell touristisch als wichtiger eingestuft als das Wallis. Aus diesem Grund fahren nicht mehr alle Züge von Romanshorn nach Brig und umgekehrt. Für das Berner Oberland eine massive Verbesserung – für das Wallis eher Fluch als Segen.
Aber: Die SBB wolle immer, dass die Mehrheit der Reisenden von einer Änderung profitieren könne. «Daher realisieren wir Veränderungen dort, wo die grossen Verkehrsströme bestehen», so SBB-Sprecherin Wittwer gegenüber der Zeitung.
«Überfüllte und schmutzige» Züge der SBB
«Man fühlt sich einfach nicht wertgeschätzt als Kunde der SBB», meint Schnidrig. Denn neuerdings würden auch deutlich weniger Doppelstockzüge auf der Strecke zwischen Brig und Basel verkehren. Deswegen seien die Züge oft «überfüllt und schmutzig».
Doch auch darauf kontert die SBB: Dass die einstöckigen Züge deutlich weniger Platz bieten, sei nur ein «subjektives Gefühl». Denn die einstöckigen Züge hätten 451 Plätze in der zweiten Klasse, die doppelstöckigen Züge 463.
Schnidrig weiche so gut es gehe aus. Das heisst, er mache viel Homeoffice und versuche nicht zu Stosszeiten zu fahren. Die SBB hat nämlich nicht vor, Anpassungen vorzunehmen.