Schaffhausen entscheidet über Pflicht zum Bau von Solaranlagen

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Im Kanton Schaffhausen könnte bald eine Solarpflicht für alle Gebäude gelten.

Solarenergie
Solaranlagen sollten immer richtig gereinigt werden, damit sie genug Solarenergie aufnehmen können. - Depositphotos

Im Kanton Schaffhausen sollen Hauseigentümer künftig nicht nur bei Neubauten, sondern bis in zwölf Jahren auch auf bestehenden Gebäuden Photovoltaikanlagen bauen müssen. Dies verlangt die kantonale Solarinitiative, über die am 9. Juni abgestimmt wird.

Die von den Jungen Grünen Schaffhausen lancierte Solarinitiative verlangt, dass auf geeigneten Gebäuden grundsätzlich Solaranlagen erstellt werden müssen. Spätestens zwölf Jahre nach Annahme der Initiative muss auch auf den Dächern bestehender Gebäude Strom produziert werden. Bis dahin soll eine Solarpflicht bei Sanierungen gelten.

Details wie Ausnahmen oder Übergangsfristen sollen auf Gesetzesstufe geregelt werden. Ziel der Initiative ist es, den Ausbau der Photovoltaik im Kanton stark zu beschleunigen. Nach Ansicht der Initianten reichen die bisherigen Massnahmen im Energiebereich nicht aus, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Gegner und Befürworter

Im Kantonsrat wurde die Initiative von den Grünen, der SP und der GLP unterstützt. FDP, SVP und Mitte lehnen die Vorlage ab. Sie kritisieren den Zwang zum Bau von Photovoltaikanlagen als zu starken Eingriff in die Eigentumsgarantie.

Der angestrebte Ausbau der Photovoltaik solle besser mit gezielten Anreizen als mit Zwang gefördert werden. Insgesamt lehnte der Kantonsrat die Initiative mit 34 zu 21 Stimmen ab. Auch der Regierungsrat empfahl die Initiative zur Ablehnung.

Regierungsposition und kantonale Unterschiede

Die Regierung verweist unter anderem auf die laufende Revision des Energiegesetzes, in der ebenfalls Massnahmen zur Förderung von Solarstromanlagen, insbesondere bei Neubauten, vorgesehen sind. Eine Mehrheit der Kantone verlangt heute bei Neubauten, dass ein Teil des benötigten Stroms direkt vor Ort produziert wird.

In den meisten Fällen geschieht dies durch eine Photovoltaikanlage. Umstrittener sind Regelungen, die eine Solarpflicht auch für bestehende Gebäude bei Sanierungen vorsehen. Im Kanton Zürich beispielsweise ist dazu ein Vorstoss im Kantonsrat hängig, der eine ähnliche Regelung fordert wie die Initiative, über die im Juni im Kanton Schaffhausen abgestimmt wird.

Kommentare

User #1798 (nicht angemeldet)

Silicium spielt eine essenzielle Rolle für elektronische Bauteile wie Solarzellen Industrielle Verfahren zur Herstellung von elementarem Silicium beruhen heute zumeist auf der Reduktion von Siliciumdioxid (SiO2, Quarz) durch Kohlenstoff bei 1700 °C. Dabei reagiert der Kohlenstoff mit dem Sauerstoff aus dem Quarz zu Kohlendioxid (CO2). 4,1 Millionen Tonnen Silicium wurden 2002 als Bsp. weltweit hergestellt, entsprechend wurden 6,5 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 in die Atmosphäre freigesetzt.

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