Schaffhauser Kantonsrat gegen Ideenwettbewerb am Rheinfall
Der Schaffhauser Kantonsrat lehnt einen Ideenwettbewerb am Rheinfall mit knapper Mehrheit ab.

Der Schaffhauser Kantonsrat hat sich am Montag mit 28 zu 27 Stimmen gegen einen Ideenwettbewerb am Rheinfall ausgesprochen. Das Postulat kam wohl etwas zu spät in den Rat. Die Planung laufe bereits, war im Schaffhauser Kantonsrat mehrfach zu hören.
Ende 2024 bestimmte der Regierungsrat die Betreiber für die Gastronomie- und Schifffahrtangebote am Rheinfall. Die Gastronomie ging dabei neu an die SV Schweiz AG, die auch auf der Zürcher Seite wirkt. Das Postulat wurde bereits im November 2023 eingereicht.
Kritik an maroder Infrastruktur
Vertreterinnen und Vertreter von SVP, SP und GLP forderten einen Ideenwettbewerb «für die gesamtheitliche Attraktivierung des Rheinfall-Arals». Patrick Portmann (SP) nannte etwa die Jungfrauregion im Berner Oberland als Vorbild. Probleme sehen die Postulanten vor allem für Menschen mit Behinderungen oder Familien mit Kinderwagen.
Die Infrastruktur auf der Schaffhauser Seite in Neuhausen am Rheinfall sei heute marode, hielten diverse Redner fest. Eine Aufwertung werde seit langem gefordert, komme aber nur schleppend voran, sagte Tim Bucher (GLP).
Regierungsrat verteidigt Strategie
Regierungspräsident Martin Kessler (FDP) hielt entgegen, dass sich Touristinnen und Touristen auf den einschlägigen Plattformen kaum beschweren, wenn dann «über die hohen Schweizer Preise».

Kessler verwies auch auf die Strategie des Regierungsrats, welche die Einführung einer Führungsorganisation sowie Investitionen in die bestehenden Immobilien vorsieht.