Schicken Migros und Denner jetzt Sprayer los?

Wer beim Zugfahren in und aus grossen Städten aus dem Fenster schaut, kennt sie in allen Formen und Farben: Entlang der Bahnlinien sind zahlreiche Graffitis zu sehen.

Zwischen den bunten, oft kaum lesbaren Schriftzügen stechen aber in Bern und Zürich einige besonders heraus. «Migros» steht etwa in grossen orangen Lettern an Bahnhofswänden.

Hat der Orange Riese nun Sprayer beauftragt? Oder handelt es sich hier um Konsumkritik?

Der Genossenschafts-Bund der Migros weist jede Verantwortung von sich, hat jedoch einige Theorien, wer hinter der Aktion steckt: Womöglich sei «nachts ein besonders passionierter Migros-Anhänger am Werk», schreibt Pressesprecher Patrick Stöpper auf Anfrage.

Und witzelt, vielleicht sei Streetart-Künstler Banksy momentan in der Schweiz aktiv. «Ich als Laie wage aber trotzdem zu behaupten, dass Banksys Schablonen-Stil sich doch von dem der Graffitis unterscheidet», scherzt Stöpper.

Auch Migros-Tochter Denner wird an Betonpfeilern verewigt. «Denner» steht in grossen weissen Buchstaben auf rotem Grund an einer Brücke in Schlieren ZH.

Auch in Altstetten ZH und in Kehrsatz BE findet sich ein aufgespraytes Logo des Discounters.

Ein Werbegag? Nein, heisst es auch hier auf Anfrage von Nau.ch. Man schmunzelt: «So wie's aussieht, hat Denner schweizweit eine grosse Fangemeinde.»

«Dennoch möchten wir unsere Fans motivieren, ihre Freude zu zügeln und keine Graffitis mehr an den Wänden anzubringen.» Die illegalen Aktivitäten schaden zwar nicht dem Image, sind aber beim Discounter doch nicht erwünscht.

So oder so: Die Graffiti-Logos sind illegal, wie die anderen entlang der Bahngleise. Tatsächlich sind in Zürich wegen genau dieser Sprayereien bereits Anzeigen gegen unbekannt offen. Das bestätigt die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage.

Wer genau dahinter steckt, und wieso der Sprayer ausgerechnet Supermarkt-Logos mag, kann auch die Polizei nicht sagen.