Schokolade fordert hohen Preis
Ein Leben ohne Schokolade können sich die wenigsten vorstellen. Dass die süsse Versuchung aber meist in Zusammenhang mit Kinderarbeit und Armut steht, wissen die meisten Menschen nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Kakao wird meist unter katastrophalen Bedingungen gewonnen.
- Da sich viele Kakao-Bauern oft keine Arbeiter leisten können, schicken sie ihre Kinder auf die Plantagen.
- Die Lebensbedingungen der Bauern können nur durch ein Umdenken der Herstellerländer verändert werden.
Obwohl sich Menschenrechtler bereits seit Jahrzehnten für faire Löhne und
bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Kakao-Bauern einsetzen, sieht die
Realität anders aus.
Wie die «Süddeutsche
Zeitung» weiss, ist durch eine gute Ernte im Vorjahr der Kakaopreis
stark eingebrochen. Dies soll die bittere Armut vieler Kleinbauern verschärft haben.
Dazu kommt, dass im Westen auf dem Schokoladenmarkt ein grosser Preiswettbewerb
vorhanden ist. Zusätzliche Einzelhändler wie Lidl oder Aldi haben mittlerweile
auch günstige Eigenmarken in ihren Regalen.
Ein Teufelskreis
Kakaobäume
müssen meist per Hand bearbeitet werden. Die Bauern haben meist zu wenig Geld,
um sich Arbeiter leisten zu können. Aus diesem Grund schicken sie ihre eigenen
Kinder zur Arbeit auf die Plantagen. Allein in Ghana und der Elfenbeinküste sollen laut der
«Süddeutschen Zeitung» mehr als zwei Millionen Minderjährige
arbeiten.
Bei Herstellerländern muss sich etwas
ändern
Damit sich
an der Situation der Kakao-Bauern etwas verändert, muss vor allem auch in den
Herstellerländern etwas passieren. Experten sehen vor allem in langjährigen
Lieferbeziehungen mit den Bauern, im direkten Austausch sowie in höheren
Schokoladenpreisen eine Lösung, um die Lebensbedingungen der Bauern nachhaltig verändern
zu können.