Schon Kleinkinder hängen zu oft am Handy oder am Tablet
Das Wichtigste in Kürze
- Schon Kleinkinder sind heutzutage oft süchtig nach elektronischen Geräten.
- Viele Eltern sind überfordert damit und wissen nicht, wie man sich verhalten soll.
- Es gibt aber auch Möglichkeiten, die Zeit vor dem Bildschirm einzuschränken.
Wie soll man sich als Eltern verhalten, wenn das eigene Kind zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt? Wie die «Sonntagszeitung» berichtet, tun sich viele schwer, eine für alle passende Lösung zu finden. Man will den Sohn oder die Tochter ja eigentlich nicht verärgern, indem man ihm oder ihr die Bildschirmzeit verbietet.
Joachim Zahn ist Projektleiter bei «Zischtig.ch», der Verein hilft Kinder und Eltern beim Verhalten gegenüber digitalen Medien. «Heute sind schon Dreijährige von Youtube und Netflix abhängig», sagt er der «Sonntagszeitung». Die Kinderkanäle der Anbieter würden eine grosse Anziehungskraft auf die Kleinen haben.
Die Macht der Gewohnheit
Schwierig wird es vor allem, wenn das Kind bereits an lange Bildschirmzeiten gewöhnt ist. Es dann wieder von Handy, Tablet usw. loszukriegen, ist kompliziert und oft mit Streit verbunden. Einige Kinder würden ohne Youtube sogar in eine Art Hungerstreik treten, Eltern sind dann oft überfordert.
Die Mütter- und Väterberatung der Stadt Zürich gibt zur Bildschirmzeit klare Empfehlungen ab. Kinder unter 3 Jahren sollten gar keine Zeit, drei-bis fünfjährige maximal 30 Minuten pro Tag an Handy oder Tablet verbringen. Bei Sechs- bis Neunjährigen beträgt die empfohlene Zeit 45 Minuten.
Kleine Massnahmen mit grossen Auswirkungen
Die Auswirkungen einer übermässigen Bildschirmnutzung können in diesem Alter gravierend sein. Sowohl für die physische als auch für die psychische Entwicklung braucht ein Kind Aktivitäten in der realen Welt. Zudem lernt es beim Spielen mit anderen Kindern beispielsweise wichtige Sozialkompetenzen.
Natürlich gibt es auch einige Dinge, die man gegen die Sucht tun kann. Eltern sind Vorbilder, das heisst, man sollte selbst nicht ständig am Handy sein. Klare Einschränkungen sind bei aller Liebe zum Kind wichtig, zudem muss man den Kleinen spannende Alternativen bieten. Wichtig ist, sich nicht komplett vor der Digitalisierung zu verschliessen, sondern den richtigen Umgang damit zu finden.