Schon zwei andere Zürcher Elefanten starben am Virus
Elefanten-Baby Umesh ist nicht der Erste, der im Zoo Zürich am Herpesvirus stirbt. Forscher sehen darin die Bedrohung für das Überleben asiatischer Elefanten.
Das Wichtigste in Kürze
- Xian und Aishu sind vor Umesh in Zürich am Elefanten-Herpesvirus gestorben.
- Gar fünf ihrer Neffen und Nichten sind in Dublin daran gestorben.
- Forscher fürchten, dass das Herpesvirus das Überleben asiatischer Elefanten bedroht.
Der Zoo Zürich trauert: Der erst zweijährige Elefantenbulle Umesh ist am Dienstagabend verstorben.
Am Wochenende verfärbte sich die Zunge des Elefanten-Babys blau – ein typisches Anzeichen für ein Herpesvirus.
Trotz intensiver Behandlung konnte Umesh aber nicht mehr gerettet werden. Das Herpesvirus ist für Elefanten typisch, Umesh ist nicht der erste, der in Zürich daran gestorben ist.
1999 verstarb Xian im Alter von drei Jahren am «Elephant Endotheliotropic Herpes Virus» (EEHV). Drei Jahre später starb auch sein ebenfalls dreijähriger Bruder Aishu daran.
Schlimmer als den Zoo Zürich traf das Virus den Zoo Chester in Dublin. Dort starben insgesamt fünf Nichten und Neffen von Xian und Aishu innert sechs Jahren. Ihr Vater, Upali, der Bruder von Xian und Aishu, wurde in Zürich geboren und lebte jahrelang als Zuchtbulle in Dublin.
Die drei Todesfälle innert 23 Jahren im Zoo Zürich sind keine aussergewöhnliche Häufung. Sorgen bereitet EEHV Tierschützern aber dennoch. In einem wissenschaftlichen Paper von 2016 schreiben die Autorinnen: «EEHV bedroht das langfristige Überleben der bereits jetzt bedrohten Asiatischen Elefanten.»
Weder menschliche Fürsorge, Liebe und Aufmerksamkeit, noch Techniken der Kontrollen und des Managements reichten aus, um das Überleben zu sichern.
Forscher versuchen deswegen, einen Impfstoff gegen das Elefanten-Herpesvirus zu entwickeln. Umesh wird der Wissenschaft helfen, EEHV besser zu verstehen und die Behandlungsmethoden zu verbessern. Dafür wird er im Tierspital untersucht.