Obwohl Fussball- und Eishockeyvereine von der Präsenz auf den SRG-Kanälen profitieren, schweigen prominente Clubs zur No-Billag-Initiative. In einer heiklen Situation befinden sich die ZSC Lions.
ZSC-Präsident Walter Frey (Mitte) mit Mathias Seger (.) und CEO Peter Zahner (r.).
ZSC-Präsident Walter Frey (Mitte) mit Mathias Seger (.) und CEO Peter Zahner (r.). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ZSC Lions haben zur No-Billag-Initiative noch keine Position gefasst.
  • Präsident Walter Frey soll 100'000 Franken für das radikale Anliegen gespendet haben.
  • Der Verein sagt, die Meinung des Präsidenten müsse nicht zwingend jener des Clubs entsprechen.
  • Die Geschäftsleitung des Zürcher Eishockeyclubs bespricht das Thema nächste Woche,.
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Was sagen Schweizer Sportvereine zur No-Billag-Initiative? Nau hat nachgefragt – und kein Team hat deutlicher geantwortet als der SC Bern. «Der SCB stellt sich klar gegen die Initiative. Der Sport und auch die Sportkonsumenten brauchen die SRG», hielt der Schweizer Meister fest.

Anders tönt es bei den ZSC Lions, dem zweitgrössten Eishockey-Verein des Landes. Man habe diese Frage intern noch nicht diskutiert, sagte Marketing-Chef Roger Gemperle. Die Geschäftsleitung werde die Thematik aber an einer der nächsten Sitzungen besprechen.

Die Rivalen aus Bern äussern sich klar und deutlich. Der SCB ist gegen No-Billag.
Die Rivalen aus Bern äussern sich klar und deutlich. Der SCB ist gegen No-Billag. - keystone

Zumindest im Hinterkopf haben dürfte die ZSC-Führung dabei ihren Präsidenten Walter Frey. Der milliardenschwere Auto-Importeur ist Mitglied im achtköpfigen Parteileitungsausschuss der SVP Schweiz. Und: Er soll den No-Billag-Initianten 100‘000 Franken gespendet haben.

Das berichtete die «WOZ» im Frühling unter Berufung auf einen Email-Verkehr unter den Promotoren. Frey selbst dementierte nicht und meinte bloss: «Ich gebe prinzipiell weder zu wirklichen noch angeblichen Spenden Auskunft.»

ZSC: Freys Meinung muss nicht jener des Vereins entsprechen

Auf die Konstellation angesprochen sagt Geschäftsleitungsmitglied Gemperle, dass in der Vergangenheit «die politische Meinung von Herr Walter Frey nicht automatisch die gleiche der ZSC Lions war.»

So hätten sich etwa Spieler gegen die Masseneinwanderungsinitiative geäussert. «Das wurde auch so akzeptiert, da jeder seine eigene Meinung haben darf.»

Frey sitzt unter anderem mit Christoph Blocher (M.) im Parteileitungsausschuss der SVP Schweiz.
Frey sitzt unter anderem mit Christoph Blocher (M.) im Parteileitungsausschuss der SVP Schweiz. - Keystone

Die ZSC Lions diskutieren die Initiative am nächsten Dienstag in der Geschäftsleitung, so Gemperle. Ein Schweigen zum Begehren würde im Leutschenbach wohl mit Konsternation zur Kenntnis genommen.

Der Verein könnte sich damit allerdings hinter dem Eishockeyverband verstecken. Dessen Kommunikationschef Janos Kick erklärte auf Anfrage von Nau bloss: «Die SRG ist ein wichtiger Partner des Schweizer Eishockeys. Zur Initiative äussern wir uns aber nicht.»

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