Schweiz ist Vorbild bei Lieferungen per Drohne
Die Schweiz wird vom WEF für ihren Drohneneinsatz bei Blutproben-Lieferungen gelobt. Ironischerweise stürzte genau so eine heute Freitag in den Zürichsee.
Das Wichtigste in Kürze
- Das WEF lobt die Schweiz in ihrer Vorbildfunktion bei der Drohnen-Nutzung.
- Heute Freitag stürzte eine solche mit einer Blutprobe über dem Zürichsee ab.
Die Schweiz ist am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos zum Vorbild auf der ganzen Welt geworden, was den Einsatz von Drohnen beim Transport von Blutproben angeht. Eine öffentlich zugängliche Bedienungsanleitung für Regierungen wurde heute Freitag vorgestellt.
In Indien komme dieses Tool nun zum ersten Mal zum Einsatz, um im Bundesstaat Andhra Pradesh den Drohnen-Einsatz zu testen, sagte Timothy Reuter vom World Economic Forum (WEF), welches die Gebrauchsanleitung namens «Advanced Drone Operators Toolkit» entwickelt hat, am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Erkenntnisse des Berichts basieren insbesondere auch auf einem Pilotprojekt aus der Schweiz: Hierzulande gebe es den weltweit einzigen Drohnen-Kurierdienst im städtischen Gebiet, bei dem es sich nicht nur um einen Test handelt, sondern um eine Dienstleistung, sagte Reuter. Blutproben würden so von Spitälern ins Labor geliefert.
Bei einem dieser Testflüge stürzte heute Freitag eine Drohne der Schweizerischen Post mit einer Blutprobe über dem Zürichsee ab. Zwar soll es sich dabei um eine «nicht relevante Blutprobe» gehandelt haben. Dennoch bleiben die Drohnen für das Spital in Lugano und das Unispital Zürich vorerst auf dem Boden, teilte die Post mit.
Kein Stau in der Luft
Gemeint ist ein Projekt der Schweizerischen Post und dem Drohnenentwickler Matternet in verschiedenen Regionen der Schweiz. Eine Autofahrt von 45 Minuten mit speziellen Sendungen im Gesundheitsbereich, die eilig sein können, wird zu einem staufreien Flug von wenigen Minuten.
Dass der Kurier in der Luft eines Tages flächendeckend eingesetzt werden könnte, erachtet die Post allerdings als unwahrscheinlich. Bei 130 Millionen Paketen bleibe es bei einer Ergänzung des traditionellen Zustelldienst auf den Strassen.
Für das «Toolkit» des WEF arbeiteten zehn Luftfahrtbehörden aus fünf Kontinenten und acht international Regierungsorganisationen sowie 23 Unternehmen zusammen, wie es von den Organisatoren des WEF heisst. Mit dabei war auch das schweizerische Bundesamt für Zivilluftfahrt.