Schweiz schickt im Sommer 78 ausgemusterte Trams in die Ukraine
Die ukrainischen Städte Lwiw und Vinnitsa brauchen neue Trams: Das Seco und Bernmobil schicken im Sommer 2024 über 70 ausgemusterte Trams.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ukrainischen Städte Lwiw und Vinnitsa bekommen wieder Schweizer Trams.
- Gemäss Staatssekretariat für Wirtschaft werden 78 Trams in den Osten geschickt.
- Zudem finanziert der Bund ein Praktikum für ukrainische ÖV-Angestellte in Bern.
Die Städte Bern und Zürich stellen zwei ukrainischen Städten ausgemusterte, aber voll einsatzfähige Trams zur Verfügung. Die elf Berner Trams werden in Lwiw zum Einsatz kommen. Nach Vinnitsa werden voraussichtlich 67 Zürcher Trams geschickt.
Die bereitgestellten Fahrzeuge wurden am Freitag den Medien in Bern präsentiert. Den Transport ins Kriegsland organisiert das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Gleiches gilt für die Ausbildung von Angestellten der ukrainischen Verkehrsbetriebe: Sie werden diesen Frühling in der Werkstatt von Bernmobil ein vierwöchiges Praktikum absolvieren.
Die nach Lwiw geschickten «Vevey»-Trams von Bernmobil sind die ersten Niederflur-Trams, die in der Schweiz gebaut wurden. Sie seien noch in guten Zustand und könnten im osteuropäischen Land weitere zehn bis zwölf Jahre ihre Runden drehen. Das Seco finanziert zudem eine neue Tramlinie in Lwiw, die zu einem Spital führen wird. Auf dieser Linie werden die Berner Trams fahren.
In Vinnitsa sind Zürcher Trams keine Neuheit. Zwischen 2007 und 2011 wurden bereits ausrangierte Modelle in die ukrainische Stadt geschickt. Im vergangenen März transportierten die Zürcher Verkehrsbetriebe zudem erste ausrangierte Tram2000-Fahrzeuge nach Vinnitsa. Sie sollen noch 12 bis 15 Jahre in Betrieb sein.