Schweiz von US-KI-Chip-Zugang ausgeschlossen: Parmelin kritisiert
Die USA haben die Schweiz vom unbegrenzten Zugang zu KI-Computerchips ausgeschlossen. Wirtschaftsminister Guy Parmelin äussert Kritik.
Die USA haben die Schweiz aus der Gruppe der Länder mit unbegrenztem Zugang zu KI-Computerchips ausgeschlossen. Wirtschaftsminister Guy Parmelin kritisiert diesen Entscheid scharf.
Die Schweiz wurde in die zweite Gruppe eingeteilt, die weniger Chips erhält.«Diese Einteilung ist schwierig nachzuvollziehen», sagte Parmelin laut der «NZZ am Sonntag».
Er betonte, dass diese Chips in der Schweiz sowohl in der akademischen Forschung als auch von vielen Unternehmen genutzt werden.
Parmelin argumentiert, dass an der ETH mit diesen Chips Innovationen entstehen, die auch für die USA wichtig sind. «Das wäre für die USA ein Eigengoal», so der Bundesrat.
Wegen KI: Laufende Gespräche mit den USA
Die Frage der Einstufung ist Gegenstand laufender Gespräche mit den USA. Ziel ist es, die Schweiz in die Gruppe mit unbeschränktem Zugang aufzunehmen.
Laut dem Westschweizer Fernsehen RTS erhalten nur 18 vertrauenswürdige Verbündete uneingeschränkten Zugang zu dieser Technologie. Darunter sind Deutschland, Frankreich und Japan.
Die Gründe für den Ausschluss der Schweiz sind noch unklar. «Wir müssen erst einmal die Gründe dafür verstehen», erklärte Parmelin.
Mögliche Konsequenzen
Die USA versuchen, den Zugang zu dieser Spitzentechnologie für rivalisierende Länder, insbesondere China, zu versperren. Sie wollen auch verhindern, dass chinesische Unternehmen die Beschränkung durch Tochtergesellschaften im Ausland umgehen.
Parmelin warnte in der «NZZ am Sonntag» vor möglichen Konsequenzen: «Es wird Konsequenzen haben, wenn die Amerikaner nicht mitmachen.» Die Folgen würden Bund, Kantone und Unternehmen treffen.
Der Bundesrat schloss nicht aus, dass die Schweiz ihre Position überdenken könnte. «Wenn andere plötzlich die Spielregeln ändern, wird auch der Bundesrat über die Folgen für die Schweiz diskutieren», so Parmelin.