Hat Donald Trump Dekrete von KI schreiben lassen?
Experten haben in den Anordnungen von Donald Trump Fehler gefunden, wie sie typischerweise von KI gemacht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump hat in kurzer Zeit sehr viele «Executive Orders» unterzeichnet.
- Experten sehen in einigen Texten eindeutige Hinweise auf KI-typische Fehler.
- Die Fehler sind nicht nur irritierend, sondern könnten zu rechtlichen Problemen führen.
Nur Stunden nach seiner Vereidigung hat US-Präsident Donald Trump Dutzende von «Executive Orders» unterschrieben. Mit diesen Verordnungen schränkte er etwa die Einbürgerungsrechte ein, benannte den Golf von Mexiko um und kündigte das Klimaabkommen.
«Schlampig»: Texte von Donald Trump haben KI-typische Fehler
Trotz der unterschiedlichen Themen weisen nun Rechtsexperten auf auffällige Gemeinsamkeiten hin: merkwürdige Tippfehler, Formatierungsfehler sowie holprige Sprache. Alles Hinweise, die üblicherweise darauf hindeuten, dass künstliche Intelligenz verwendet wurde.
«Das ist schlechte, schlampige Arbeit, offensichtlich unterstützt durch KI», schreibt etwa der Journalist und Rechtsexperte Mark Joseph Stern auf der Social-Media-Plattform «Bluesky». Dem texanischen Anwalt Raffi Melkonian ist insbesondere der Abschnitt zur Umbenennung des Golfs von Mexiko ins Auge gestochen.
Melkonian ist sich sicher: «Dieser Abschnitt wurde von KI geschrieben.» Mark Josef Stern pflichtet ihm bei: «Ich kann kaum glauben, dass ein Mensch, und schon gar kein Anwalt, diese Beschreibung des Golfs im Stil einer Hausaufgabe eines Siebtklässlers geschrieben hat.»
Das Online-Magazin «Futurism» stellte fest: Fragt man ChatGPT nach einer «Beschreibung der Bedeutung des Golfs von Mexiko», lese sich dies sehr ähnlich. Doch Stilfragen sind nicht das einzige Problem, das auf Donald Trump zukommen könnte, wenn KI juristische Texte verfasst.
Durchnummeriert von 1 bis 1
Die Anordnung zum Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) enthält unerklärlicherweise fettgedruckte Satzzeichen. Bei anderen Anordnungen fehlt eine einheitliche Formatierung gänzlich. In der Anordnung, die in Schutzgebieten in Alaska die Erdölförderung erlaubt, ist die Gebietsliste ziemlich verwirrend.
Denn diese ist, wie in rechtlichen Texten üblich, streng gegliedert. Doch nach Absatz a) folgt nicht etwa b), sondern Absatz 1, danach weitere drei Absätze 1. Beim konkreten Vollzug der Anordnung wird so die Konfusion perfekt. Juristen wäre nie klar, auf welches Gebiet eigentlich Bezug genommen wird.
Gemäss den Experten sind dies typische Fehler, wie sie KI zu produzieren pflegt. Ob die «Executive Orders» nun wirklich von KI geschrieben wurden, ist damit nicht bewiesen. Aber wenn es nicht so wäre, hätte jemand sehr seltsame, schlampige, rechtlich gültige Anordnungen eines US-Präsidenten geschrieben. Die sich zumindest wie KI-generiert lesen – oder wie eine Schularbeit.