Stargate in scharfer Kritik: Ist Musk neidisch oder hat er Recht?
Unter den KI-Giganten fliegen die Fetzen: Elon Musk richtet sich mit schweren Vorwürfen gegen Sam Altman. Dessen Projekt «Stargate» glänzt durch Intransparenz.
Eine Fehde führen die beiden Tech-Milliardäre Elon Musk und Sam Altman schon lange: 2018 verliess Musk das gemeinsam mit Altman gegründete KI-Unternehmen OpenAI.
Zu Wochenbeginn verkündete der US-Präsident Donald Trump, das Projekt «Stargate» mit enormen Investitionssummen fördern zu wollen. Das KI-Projekt soll die USA zur KI-Supermacht aufschwingen – und über insgesamt 500 Milliarden Dollar verfügen können.
Die treibenden Unternehmen hinter dem Projekt sind OpenAI, Softbank und Oracle. Um die vollen Fördergelder zu erhalten, wollen sie selbst insgesamt 100 Milliarden Dollar einbringen.
Stargate: Finanzierung machbar oder «Fake»?
Doch nun heisst es von Musk: Über die Summe von 100 Milliarden Dollar würden die benannten Firmen überhaupt nicht verfügen.
«Die haben in Wirklichkeit das Geld nicht», zitiert die «Tagesschau» den Tesla-Gründer. Auf seiner Plattform X bezeichnete Musk das Projekt Stargate als «Fake».
In weiteren Worten richtete er sich direkt gegen seinen Widersacher und OpenAI-Chef Altman: Dieser sei ein «Swindler» – also ein Betrüger.
«Aus sicherer Quelle» wisse Musk zudem, dass Softbank nur über «deutlich unter zehn Milliarden» Dollar Kapital für Stargate verfüge. Softbank liess diesen Vorwurf unkommentiert – dafür schaltete Altman sich ein und bezeichnete Musks Aussagen als «falsch».
Keine klaren Geldquellen
Tatsächlich fällt Stargate jedoch mit finanzieller Intransparenz auf: Woher die 100 Milliarden Dollar kommen sollen, ist bislang nicht bekannt.
Zwar kündigten OpenAi und Softbank laut «The Information» an, jeweils 19 Milliarden einbringen zu wollen. Doch selbst bei einer Realisierung der Beträge würden immer noch 62 Milliarden Dollar fehlen.
Sowohl «Forbes» als auch die «Financial Times» berichteten von Investoren, deren Namen bislang allerdings nicht benannt werden konnten.
Musk geht leer aus
Unklar ist nun, ob aus Musk tatsächlich das Wissen um beschönigte Hintergründe oder der Neid spricht: Sein eigenes KI-Unternehmen xAI wurde mit der Förderung durch Trump nämlich übergangen.
Die Entwicklung Künstlicher Intelligenz in den USA wird von Europa aus derweil mit Besorgnis beobachtet: Trump hatte zu Amtsbeginn die durch Biden verhängten KI-Regulierungen aufgehoben, wie «ZDF» schreibt.
Christoph Heusgen äussert dazu als Chef der Münchner Sicherheitskonferenz: «KI spielt heute in allen Lebensbereichen, auch in der Sicherheit, eine sehr grosse Rolle.
Amerika ist da sowieso führend. Und wenn jetzt noch alle Schranken eingerissen werden, wird es schon heftig.»