Seit 2015 kommt unseren Soldaten nur noch Schweizer Fleisch auf den Teller. Zumindest dann, wenn die Zulieferer ihre Ware nicht falsch deklarieren.
Marschbefehl
Ein Soldat der Schweizer Armee erhält seine Mahlzeit mit Fleisch in seine Gamelle. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 2015 serviert die Armee Schweizer Fleisch, Geflügel, Milchprodukte, Eier und Brot.
  • Damit wird gesichert, dass die Produkte der hiesigen Tierschutzverordnung entsprechen.
  • Doch nun hat eine Metzgerei der Armee deutsches Fleisch geliefert.
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Wer seinen Militärdienst antritt, der kann sich einer Sache sicher sein: Auf den Tisch kommen Schweizer Lebensmittel. Dazu hat die Armee sich 2014 sehr bewusst entschieden.

Das sollte sich auch nicht ändern, als die Artillerieabteilung 16 kürzlich beschloss, ihren Soldaten in der Romandie ein herbstliches Znacht aufzutischen: Wildschweinragout. Rund 42 Kilogramm Fleisch wurden dazu bei einer lokalen Metzgerei eingekauft.

Importfleisch ist billiger

Dumm nur: Statt dem bestellten Schweizerfleisch hatte die Metzgerei Ragout aus Deutschland geliefert. Das ist deutlich günstiger als das in Rechnung gestellte Schweizer Produkt. Dass die Armee nicht gegen die eigene Auflage verstiess, verdankt sie einem aufmerksamen Fourier und dessen Küchenchef. «Fleischlieferungen werden immer durch Fourier und Küchenchef kontrolliert», erklärt Armeesprecherin Delphine Allemand. Die Kriterien: «Qualität, Preis und Herkunft.»

Dank der Aufmerksamkeit von Fourier und Küchenchef landete auf dem Tisch der Armee doch Schweinsragout Suisse Garantie.
Dank der Aufmerksamkeit von Fourier und Küchenchef landete auf dem Tisch der Armee doch Schweinsragout Suisse Garantie. - Keystone

«Die Ware wurde umgehend zurückgewiesen», so Allemand. Doch die Soldatenmägen mussten an diesem Abend nicht leer bleiben: «Ein Ersatzprodukt, Schweinsragout Suisse Garantie, wurde nachgeliefert.» Zudem sei die Preisdifferenz beglichen worden.

Betrug oder Fehler?

Bei der Armee ist man nach dem Vorfall zufrieden mit den eigenen Leuten: «Die Truppe hat sich vorbildlich und gemäss den gültigen Vorschriften verhalten», betont Allemand. Und die Metzgerei?

Ein Schelm, wer denkt, da habe jemand sich durch Täuschung einen finanziellen Vorteil verschaffen wollen? Ja, findet die Armee. «Es liegen keine Erkenntnisse vor, welche einen Rückschluss auf einen Betrug zulassen würden», sagt Allemand.

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