Schweizer Armee

Schweizer Armee muss länger auf neue Drohnen warten als geplant

Die alten Drohnen haben ausgedient. 2021 will die Schweizer Armee sechs neue Hightech-Drohnen aus Israel einführen. Es wird zu Verzögerungen kommen.

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Projektleiter Roland Ledermann erklärt, warum sich die Drohnen-Lieferung verzögert – und wieso die Anschaffung mehr kostet als geplant. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Armee beschafft sechs neue Drohnen aus Israel.
  • Das sogenannte ADS 15 ist teurer und wird später eingeführt, als ursprünglich geplant.

Mehr als vier Jahre ist es her, seit das Parlament der Beschaffung sechs neuer Drohnen grünes Licht erteilte. Das Aufklärungsdrohnensystem – kurz ADS 15 – für die Schweizer Armee stammt von der israelischen Firma Elbit.

Roland Ledermann, Projektleiter ADS 15, sagt heute in Emmen, dass sich die Einführung um mindestens sechs Monate verzögern werde. Das habe mit der israelischen Zulassungsbehörde zu tun. Diese überlasse im Nachgang zu den Problemen mit der Boeing 737 Max nichts dem Zufall.

ads 15
Die Beschaffung der sechs Drohnen für die Schweizer Armee wird teurer als ursprünglich geplant. - Keystone

Die neuen Drohnen werden in drei Tranchen à zwei Stück geliefert. Die letzte Lieferung soll – Stand heute – 2021 eintreffen. Die erste ist bereits eingetroffen, die erste Drohne wurde heute den Medien in Emmen präsentiert. Im Januar startet die Ausbildung am Flugobjekt.

Teurer als geplant für Schweizer Armee

Neben einer Verzögerung wird das ADS 15 auch teurer als ursprünglich geplant. Budgetiert waren 250 Millionen Franken.

Einerseits sei dies bedingt durch den veränderten Wechselkurs im Vergleich zum US-Dollar. «Andererseits sind die Anforderungen an die Zertifizierung erhöht», sagt Ledermann. Im ersten Quartal 2020 wird die Armee wissen, welcher finanzielle Zusatzaufwand auf sie zukommt.

Ledermann rechnet bei den Währungsschwankungen mit zehn Prozent Mehrkosten. Das wären 25 Millionen. Die Zusatzkosten für die ausgiebigere Zertifizierung schätzt er als tiefer ein.

Anti-Kollisions-System in der Pipeline

Damit die neuen Drohnen überall unbegleitet fliegen können, braucht die Schweizer Armee das sogenannte «Sense & Avoid System». Dieses Anti-Kollisions-System basiert auf Radar. Erste Tests in Israel und der Schweiz seien erfolgreich verlaufen, so Ledermann.

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Interview mit Roland Ledermann, Projektleiter ADS 15. - Nau

ADS 15 ersetzt ADS 95, welches technisch überholt und seit Ende November im Ruhestand ist. Die neuen Drohnen dienen der Lage- und Zielaufklärung, sind Tag und Nacht einsatzfähig und unbewaffnet. 2021 sollen sie voll einsatzfähig sein.

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