Schweizer Bischöfe werden nach Missbrauchsskandal bedroht

Der Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche. Die Schweizer Bischöfe tagen bis Mittwoch in St. Gallen – die Behörden sind in Alarmbereitschaft.

Schweizer Bischöfe
Die katholische Kirche wird von einem Missbrauchsskandal erschüttert. Nun werden Schweizer Bischöfe bedroht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die katholische Kirche steht nach Enthüllungen der Uni Zürich unter Druck.
  • Die Geschäftsstelle der Schweizer Bischofskonferenz hat eine Droh-E-Mail erhalten.
  • Am heutigen Dienstag wird in St. Gallen eine Messe abgehalten, die Polizei ist informiert.

Es sind schockierende Zahlen, die Historikerinnen der Uni Zürich letzte Woche in einer Studie veröffentlicht haben: Seit 1950 gab es hierzulande im Umfeld der katholischen Kirche mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch. Und diese Zahl dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein.

Der Missbrauchsskandal schlägt hohe Wellen. Immer mehr Menschen verlieren den Glauben in die katholische Kirche und treten aus.

Protest-Demo angekündigt

Die Kritik gegenüber der Institution nimmt zu – es kommt sogar zu Drohungen. Gemäss «Blick» hat ein Unbekannter die Geschäftsstelle der Schweizer Bischofskonferenz in Freiburg in einer E-Mail bedroht.

Generalsekretär Davide Pesenti soll seine Mitarbeitenden am Freitag angewiesen haben, das Büro bis spätestens 17.15 Uhr zu verlassen.

Grund: Im Schreiben soll eine Protest-Demo um 18 Uhr angekündigt worden sein, falls bestimmte Forderungen nicht erfüllt werden.

Messe am Dienstag, Behörden in Alarmbereitschaft

Zur Demo kam es schliesslich nicht. Dennoch hat die Bischofskonferenz die Kantonspolizei Freiburg informiert. Eine Sprecherin der Kapo sagt: «Wir stehen mit der Bischofskonferenz in Kontakt, um das weitere Vorgehen zu bewerten. Auch die Staatsanwaltschaft ist informiert.»

Sind Sie Mitglied in einer Kirche?

Der Druck auf die Schweizer Bischöfe wächst nach dem Missbrauchsskandal generell stark an. Bis Mittwoch tagen sie in St. Gallen, am Dienstag soll dort eine öffentliche Messe abgehalten werden.

Nach der drohenden E-Mail sind die Behörden in der Ostschweiz alarmiert. «Wir zeigen vor der Kathedrale verstärkt Präsenz», teilt die Stadtpolizei St. Gallen mit.

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Kommentare

User #2211 (nicht angemeldet)

Katholiken können beichten und alle Schuld ist weg.

User #2211 (nicht angemeldet)

Vielleicht sollte jemand sie mal aufklären.

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