Schweizer Bordelle haben in Altjahrswoche Hochbetrieb
Während Heiligabend, Weihnachten und auch der Stephanstag zu den ruhigen Tagen im Rotlichtmilieu gehören, geht am 27. Dezember die Post ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Über Weihnachten ist es in den Bordellen ruhig, auch die Sexarbeiterinnen gehen heim.
- Dafür floriert das Geschäft am 27. Dezember umso mehr. Da habe sich «etwas angestaut».
«Ihr Kinderlein kommet» erschallt es am 24. und 25. Dezember in vielen Stuben aus zahlreichen Kehlen. Weihnachten verbringen die meisten mit der lieben Verwandtschaft. «Wir merken an Feiertagen und in den Ferien eine Abnahme an Buchungen», sagt Sophie vom Escort-Service Femme Sensuelle.
Mit dieser Beobachtung ist sie nicht alleine. «Es ist effektiv so, dass die Weihnachtstage die Tage im Jahr sind, an denen der Rotlicht-Bereich am wenigsten Besuche verzeichnet», erklärt Mike Stalder von der Internet-Plattform Lustmap. Um ganze 50 Prozent breche das Geschäft über die Weihnachtstage ein, berichtet Stalder.
Schlechtes Gewissen?
Die gleiche Erfahrung macht auch das Bordell Soleil 69. «Erfahrungsgemäss läuft es in den paar letzten Tagen vor Weihnachten mässig. Viele haben Weihnachtsstress und müssen noch die letzten Geschenke besorgen», heisst es dort.
Weitere Gründe für den Einbruch an Freiern in Bordellen und Kontaktbars? «Bei manchen bestimmt ein schlechtes Gewissen, Stress oder das Geld», erklärt Sophie von Femme Sensuelle.
Über die beiden Weihnachtstage herrscht im Puff dann erst recht gähnende Leere: «Auch die meisten Sexarbeiterinnen gehen am 24. und 25. Dezember nach Hause zu ihren Familien», heist es bei Soleil 69.
Der Jahres-Höhepunkt
Stalder verortet die Ursache für den kurzzeitigen Freierschwund in erster Linie bei den vielen Familienfeiern. «Dafür, und das ist ebenso bemerkenswert», fügt er an, «zeigt sich der 27. jeweils als einer der besten Tage im Jahr. Offensichtlich staut sich über diese Tage ein «Bedürfnis» an».
Dass das Geschäft spät am 26. Dezember und vor allem am 27. Dezember wieder richtig heftig anzieht, berichten auch weiter Bordells und Kontaktbars. Doch nicht nur der 27. gilt als einer der finanziellen Höhepunkte im Jahr.
Silvester im Swingerclub
Während zu Silvester die meisten irgendwo im trauten Heim oder beim wummernden Bässen im Club die Korken knallen lassen, finden sich in den Swingerclubs besonders viele Paare ein.
«Am Silvester-Abend ist immer sehr viel los», berichtet Sascha von Cruisingworld, einem Club, in dem sich Privatpersonen zum Sex treffen können – ähnlich einem Swingerclub.
