Schweizer Filmpreis 2020 im Zeichen der Frauen
Die Gewinner des Schweizer Filmpreises wurden in einem Communiqué mitgeteilt. In acht von elf Kategorien haben Frauen gewonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Filmpreis hätte am 27. März in Zürich stattgefunden.
- Da er abgesagt wurde, teilte das BAK die Ergebnisse in einem Communiqué mit.
- In acht von elf Kategorien gehen Frauen als die Gewinnerinnen hervor.
Der Schweizer Filmpreis, der am 27. März in Zürich hätte stattfinden sollen, wäre ein Fest der Frauen geworden. Diese gehen in acht von elf Kategorien als Gewinnerinnen hervor. Dies teilte das Bundesamt für Kultur (BAK) am Montag nicht ganz so feierlich via Communiqué mit.
Es ist eine Sensation: In welchen Kategorien beim diesjährigen Schweizer Filmpreis auch immer Filmemacherinnen und Schauspielerinnen nominiert worden waren, haben Frauen gewonnen. Allem voran in den Hauptkategorien.
«Le milieu de l'horizon» als Bester Film
So ist «Le milieu de l'horizon» von Delphine Lehericey als Bester Film ausgezeichnet worden. «Immer und Ewig» von Fanny Bräuning als Bester Dokumentarfilm; der Film wurde zudem für die Beste Filmmusik (von Olivia Pedrol) geehrt. Maja Gehrig gewinnt mit «Average Happiness» in der Kategorie Bester Animationsfilm. Joanne Giger gewinnt mit «Le milieu de l'horizon» in der Sparte Bestes Drehbuch.
Auch in der Kategorie Beste Nebendarstellerin / Bester Nebendarsteller hat sich eine Frau durchgesetzt: Cecilia Steiner («Der Büezer») gewann anstelle von den ebenfalls nominierten Kollegen Antonio Buil («Insoumises») und Andrea Zogg («Der Büezer»).
Man kann den Erfolg auch anhand der Anzahl Nominationen messen: So hat sich der Favoriten-Spielfilm «Le milieu de l'horizon» zwei von vier Quartzsteinen geholt. «Baghdad in my Shadow» von Samir war dreimal nominiert (unter anderem als Bester Spielfilm). Schliesslich wurde er für die Beste Montage (Jann Anderegg) prämiert.
Dreimal nominiert
Auch «Der Büezer», «Moskau Einfach!» und «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes» gewannen je einen von drei erhofften Preisen. Letztere in den Hauptkategorien Bester Hauptdarstellerin (Miriam Stein in «Moskau einfach!») und Bester Hauptdarsteller (Sven Schelker in «Bruno Manser»).
Der ebenfalls dreifach nominierte Dokumentarfilm «Where We Belong» ging dagegen leer aus.
Die Auszeichnungen sollen aufgrund der Coronakrise erst im Rahmen des Filmfestivals Locarno (5. bis 15. August) überreicht werden, haben das BAK und die Stadt Zürich bereits angekündigt.
Ebenfalls verschoben wird die Bekanntgabe der Trägerin oder des Trägers des Ehrenpreises. Der Name soll in den Sommermonaten verkündet werden.
Sonderprogramm zum Schweizer Filmpreis
Das Schweizer Fernsehen SRG wird am 27. März anstelle der Verleihung ein Sonderprogramm zum Schweizer Filmpreis ausstrahlen. Zudem sagten das BAK und die Stadt Zürich die «Woche der Nominierten» ab, die für Ende März geplant war.
Diese Woche war eigentlich als Rahmenprogramm zur Preisverleihung gedacht. Sie hätte dem Publikum die Möglichkeit bieten sollen, mit den Filmschaffenden in den Dialog zu treten.