Schweizer Forscher wollen Lawinen-Warnung revolutionieren
Schweizer Forschende haben mit dem «Snowimager» ein Gerät entwickelt, das Schneeschichten analysiert und Lawinenwarnungen verbessern soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Forscher haben ein Gerät zur Lawinenwarnung entwickelt.
- Es analysiert Schneeschichten mit Nahinfrarotlicht.
- Der sogenannte «Snowimager» beschleunigt und objektiviert Lawinenwarnungen.
Mit einem neuen Gerät wollen Schweizer Forschende die Lawinenwarnungen verbessern.
Das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) hat für das Gerät mit dem Namen «Snowimager» ein Patent erhalten. Dies teilte es am Dienstag mit.
Der «Snowimager» analysiert die Grenzen zwischen verschiedenen Schneeschichten in der Schneedecke.
Noch vermessen Lawinenwarnerinnen und -warner die Schneedecke meist zeitaufwendig von Hand.
Das Gerät beschleunige und objektiviere dieses Verfahren, so das zur Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) gehörende SLF.
Damit habe der Apparat das Potenzial, traditionelle, manuelle Schneeprofile langfristig zu ersetzen.
Gerät analysiert Dichte der Schneeschichten
Einzelne Schneeschichten unterscheiden sich beispielsweise in der Dichte und der Art der Schneekristalle.
Ihre Grenzen und Beschaffenheit sind für Lawinenwarndienste wichtig, um Schwachschichten zu erkennen.
Denn diese können brechen, entweder spontan oder unter Druck. Zum Beispiel durch einen Skifahrer.
Auch für die rechtzeitige Warnung vor Hochwasser spielt die Dichte der Schneedecke eine wichtige Rolle.
Das Gerät nutzt unsichtbares Nahinfrarotlicht, um die Dichte und Korngrösse der Schneeschichten zu analysieren.
Zwei Kameras messen, wie viel Licht von den Schneekristallen reflektiert wird. Je kleiner die Kristalle sind, desto mehr Licht wird zurückreflektiert.
Interesse an «Snowimager» gross
In einem zweiten Durchgang messen die Kameras, wie weit sich das Licht seitlich ausbreitet. Damit kann ermittelt werden, wie dicht die Schneedecke ist.
Denn je geringer die Dichte, desto tiefer dringt das Licht in die Schneeschicht ein. Und je tiefer es eindringt, desto weiter breitet es sich wegen der Reflexion an den Kristallen seitlich aus.
Das SLF besitze bereits drei solche Geräte, die anderen Forschungsinstituten und Fachleuten ausgeliehen würden.
Das Interesse daran sei gross, schrieb die Forschungsanstalt. In einem nächsten Schritt wollen sie das Gerät nun zur Serienreife bringen.