Wetter: Nach Schnee und Eisregen kommt jetzt der Wind – Bund warnt
Seit Samstagabend sorgen Eisregen und Schnee für Chaos. In den Bergen herrscht erhebliche Lawinengefahr, nun warnt der Bund auch noch vor starken Windböen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstagabend setzte in Teilen der Schweiz Schneefall und Eisregen ein.
- Am Flughafen Zürich mussten über 50 Flüge annulliert werden.
- In den Bergen herrscht Lawinengefahr, jetzt warnt der Bund vor starkem Wind.
Nach Schnee und Eisregen kommt nun der Wind dazu: Der Bund hat für Teile der Zentral- und Ostschweiz eine Sturmwarnung der Stufe 3 (erhebliche Gefahr) herausgegeben.
In den Niederungen werden Windgeschwindigkeiten zwischen 90 und 120 km/h erwartet. In höheren Lagen können Windspitzen von bis zu 160 km/h erreicht werden.
Mögliche Auswirkungen sind das Abbrechen von Ästen und das Umstürzen einzelner Bäume, heisst es bei Meteo Schweiz. Die Böen können auch Auswirkungen auf den Betrieb von Skiliften und Seilbahnen haben.
Die Warnung gilt von Sonntag- bis Montagabend.
Erhebliche Lawinengefahr in den Alpen
Daneben warnt der Bund in den Alpen vor einer erheblichen Lawinengefahr. In mehreren Regionen oberhalb von 2000 Metern wurde die Gefahrenstufe am Sonntag auf 3 erhöht.
Insbesondere für Wintersportler ausserhalb gesicherter Gebiete ist die Situation kritisch, warnt Meteo Schweiz. Eine optimale Routenwahl und Anwendung von risikomindernden Massnahmen seien nötig. Sehr steile Hänge und Höhenlagen sollten gemieden werden.
Unerfahrenen wird zudem empfohlen, auf den geöffneten Abfahrten und Routen zu bleiben.
Tram-Ausfälle in Bern wegen vereisten Fahrleitungen
Gefrierender Regen hat am Sonntagmorgen in der Stadt Bern zu Verspätungen und Ausfällen im Tram- und Busbetrieb geführt. Der Grund dafür waren vereiste Fahrleitungen.
Im Tramverkehr der Linien 6, 7, 8 und 9 kam es am Sonntagmorgen zu Verspätungen und Ausfällen, wie die Verkehrsbetriebe Bernmobil auf ihrer Website mitteilten.
Auch der Busverkehr der Linie 17 funktionierte laut Bernmobil wegen vereister Fahrleitungen nur eingeschränkt. Die Linie wurde umgeleitet.
Mittlerweile konnten die Störungen behoben werden. Die Trams fahren wieder ohne Einschränkungen.
Chaos am Flughafen Zürich – schon über 50 Flüge annulliert
Schneefall und gefrierender Regen haben am Samstagabend den Luftverkehr am Flughafen Zürich stark behindert. Die Probleme wirkten sich bis Sonntagvormittag aus. Insgesamt wurden über 50 Flüge annulliert.
Am Samstagabend ab etwa 18.30 Uhr seien 40 Flüge annulliert worden, erklärte die Betriebsleitzentrale des Flughafens auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Am Sonntag seien dann nochmals über ein Dutzend Annullationen dazugekommen.
Während am Samstag das Wetter Schwierigkeiten bereitet habe, habe es sich am Sonntag um «Folgekonsequenzen» gehandelt. So fehlten etwa einzelne Flugzeugcrews, da sie wetterbedingt an anderen Flughäfen feststeckten.
Gefrierender Regen stellt laut der Betriebsleitzentrale für den Luftverkehr ein erhebliches Problem dar. Das Wasser gefriert auch auf den Tragflächen der Linienjets. Am Flughafen Zürich sorge das Eiswasser ein bis zweimal im Jahr für Probleme, hiess es weiter.
Einschränkungen und Unfälle wegen Glatteis
In Zürich sorgte der einsetzende Schnee wegen der Schnee- und Eisglätte am Samstagabend ausserdem für Probleme bei den Verkehrsbetrieben. Es wurden Einschränkungen diverser Buslinien am Stauffacherplatz gemeldet.
Auch in der Stadt Bern gab es zwischenzeitlich Einschränkungen – es musste mit Ausfällen und Verspätungen gerechnet werden. Laut dem «BRK News» sorgte der Schneefall ausserdem auch im Thurgau für viel Arbeit für die Kantonsangestellten. Demnach standen sämtliche Schneeräumungsdienste im Einsatz.
Alertswiss gab am frühen Samstagabend auch eine Warnung für beide Basel heraus. Es wurde empfohlen, wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Die Strassen und Trottoirs seien sehr rutschig.
Auf den Strassen im Aargau haben sich am Samstagabend knapp 20 Unfälle wegen Glatteis ereignet, wie die Kantonspolizei am Sonntag mitteilt. Montierte Sommerreifen hätten zu den Unfällen beigetragen. Verletzt wurde niemand.
Gefahrenstufe 3 wegen Strassenglätte
Bereits am Freitag warnte der Bund verbreitet vor «erheblicher Gefahr» aufgrund von Strassenglätte ab Samstagabend. Es bestehe eine plötzlich auftretende Rutschgefahr, hiess es.
Meteorologe Andreas Asch von Meteo Schweiz erklärte das Wetter-Phänomen am Freitag gegenüber Nau.ch: Ein Tief aus dem Westen lässt milde Atlantikluft über die in tiefen Lagen liegende Kaltluft fliessen.
Die Folge: Die Schneefallgrenze steigt, der Schnee schmilzt auf dem Weg zum Erdboden. Allerdings: «Er fällt dann aber in den Kaltluftsee, in dem Temperaturen unter 0 Grad herrschen», so Asch. Beim Auftreffen auf den Boden gefriert der Regen und es bildet sich Klareis.