Schweizer Geheimdienst warnt vor Terroranschlägen auf Impfzentren

Der Geheimdienst hält Anschläge auf Impfzentren für eine erhöhte Bedrohung. Die Schweiz sei ein legitimes Ziel für Jihadisten. Doch wie steht es um Impfgegner?

impfzentrum
Blick auf den Eingangsbereich des Impfzentrums in Burgdorf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Geheimdienst warnt vor Terroranschlägen auf Impfzentren, -transporte und -hersteller.
  • Da die Schweiz zur westlichen Welt gehöre, sei sie ein legitimes Ziel für Jihadisten.
  • Aber auch die Aktionen der Impfgegner beschäftigen die Schweizer Behörden zunehmend.

Der Schweizer Geheimdienst hat gegenüber der «NZZ am Sonntag» vor Terroranschlägen auf Impfzentren gewarnt. Covid-19-Impfzentren sowie Impfstofftransporte und Impfstoffhersteller könnten zum Anschlagsziel werden, teilte der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) der Zeitung mit.

Anschläge auf solche Ziele würden sowohl grössere Menschenansammlungen treffen als auch intensive Medienberichterstattung hervorrufen. Konkrete Hinweise für einen Anschlag lagen dem NDB den Angaben zufolge nicht vor. Die Einschätzung der Terrorbedrohung bleibe aber «erhöht».

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Sicherheitskräfte patrouillieren in Zürich. - keystone

Allgemein schätze der NDB die Lage so ein, dass Angriffe auf «weiche Ziele» wie Verkehrseinrichtungen und Menschenansammlungen, ausgeübt von Einzeltätern oder Kleingruppen, aktuell für die Schweiz die wahrscheinlichsten Bedrohungen seien. «Die Terrorbedrohung wird in Europa nach wie vor durch jihadistisch inspirierte Akteure geprägt.»

Der NDB begründet dies gegenüber der «NZZ am Sonntag» damit, dass die Schweiz zur westlichen Welt gehöre und deshalb ein legitimes Ziel für Jihadisten darstelle.

Anschläge von Impfgegnern?

Doch wie steht es um die Gefahr von impfkritischer Seite her? Bereits am Samstag berichtet CH Media etwa, dass Drohungen von militanten Impfgegnern zunehmend die Behörden beschäftigen. So wurde am vergangenen Wochenende etwa die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) bei einem Impf-Anlass mit einer Apfelschorle übergossen.

Und auch Alain Berset betont gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass «der Zusammenhalt auf die Probe gestellt wird». Die Pandemie sei eine Belastung für die Bevölkerung.

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Ein Impfgegner-Plakat bei einem Protest gegen Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus. - Keystone

Gegenüber der NZZ kommentierte der NDB diese mögliche Art der Bedrohung nicht weiter. Laut Armee-Sprecher Stefan Hofer führe man «laufend eine Risiko- und Bedrohungsanalyse durch», um den Schutz des Impfstoffes zu gewährleisten.

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