Gefahr durch Terrorismus: Selbst im Ländle probt man den Ernstfall
Heute Morgen startete die sogenannte Sicherheitsverbundsübung 19. Das Szenario: Eine Terrorbedrohung. Alle 26 Kantone beteiligen sich – und auch Liechtenstein.
Das Wichtigste in Kürze
- Von heute bis Mittwoch findet eine gross angelegte Sicherheitsübung in der Schweiz statt.
- Das Szenario: Die Schweiz wird von einer Terrororganisation bedroht und es gab Anschläge.
- Auch Liechtenstein beteiligt sich an der sogenannten SVU 19.
52 Stunden dauert die Anti-Terror-Übung der Schweiz. Der Schweiz? Nicht nur, denn neben den 26 Kantonen nimmt auch das Fürstentum Liechtenstein an der Sicherheitsverbundsübung 19 (SVU 19) teil. Dies entschied Innenministerin Dominique Hasler schon vor zwei Jahren.
Um 8 Uhr am Montagmorgen startete die Übung, in welche rund 75 Stäbe involviert sind. Das Szenario: Im November 2017 gab es einen Terroranschlag in Genf mit Toten und Verletzten, im Zuge dessen drei Terroristen verhaftet wurden.
Nächsten Mittwoch startet am Strafgerichtshof in Bellinzona nun der Prozess gegen die drei Männer. Die Terrororganisation versucht die Schweiz mittels weiteren Anschlägen zu destabilisieren.
Anschlag am Zürich HB
So gab es gemäss Szenario letzten Freitag einen Anschlag am Hauptbahnhof Zürich mit 47 Toten und 80 Verletzten. Ein Terrorist wurde getötet, zwei sind flüchtig. Verschiedene Verkehrsachsen sind im Zuge der Bedrohung gesperrt, für Liechtenstein hat vor allem das unmittelbare Konsequenzen, wie Polizei- und Stabschef Jules Hoch sagt.
In der realen Welt ist Terror kaum ein Thema im Ländle. «Wir sind politisch zu unbedeutend», meint Hoch. Trotzdem könne es überall sogenannte «Lonely Wolves», also Terroristen, die alleine handeln, geben. Deshalb sei es wichtig, die Abläufe und Schnittstellen zu klären.
Spezialfall Liechtenstein
Liechtenstein nimmt an dieser Übung quasi als 27. Kanton teil. Die Nähe zur Schweiz auf Behördenstufe ist gross, beispielsweise ist die Landespolizei Teil des Polizeikonkordats Ostschweiz.
Und doch: Das Ländle ist ein souveräner und eigenständiger Staat. Dementsprechend liegt die Entscheidungshoheit nicht beim Bundesrat, sondern dem fünfköpfigen Regierungsrat. Insofern ist die Rolle Liechtensteins speziell.
Zurück zur Übung: Am Dienstag-Nachmittag wird die Regierung in Vaduz eine ausserordentliche Sitzung abhalten und Entscheide treffen. Am Mittwoch um 12 Uhr endet die Übung. Die Auswertung wird im Frühling 2020 erwartet.