Schweizer in Gefängnissen: EDA betreut über 200 Insassen

Luca Ferrari
Luca Ferrari

Bern,

204 Schweizer sitzen in ausländischen Gefängnissen. Ein grosser Teil von ihnen in einem Nachbarland. Der häufigste Grund: Drogendelikte.

Die Aussenmauer eines türkischen Gefängnisses.
Die Aussenmauer eines türkischen Gefängnisses. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 204 Schweizer sind derzeit im Ausland in einem Gefängnis.
  • Die meisten von ihnen wegen Drogendelikten.

Über 200 Schweizer sitzen in ausländischen Gefängnissen. Die meisten von ihnen nicht etwa in fernen Ferienparadiesen. Nein, sie stecken in Europa hinter Gittern: 22 der Häftlinge in Frankreich, 20 in Deutschland.

Interessant: Rund ein Drittel (64 der 204 Inhaftierten) dieser Schweizer sind wegen Drogen-Verbrechen im Gefängnis. Von den Übrigen sitzen einige wegen Raubs oder Diebstahls im Knast.

Meist kurze Haftzeiten

In den meisten Fälle dauert Gefängnis-Aufenthalt nicht lange. 2017 landeten 245 Schweizer Staatsbürger im Gefängnis – ein halbes Jahr später sind noch 204 davon hinter Gitter. In die Schweiz kommen sie erst wieder, wenn sie frei sind. « Die grosse Mehrheit dieser Personen verbüsst die gesamte Haftstrafe beziehungsweise Massnahme im Ausland», erklärt Pierre-Alain Eltschinger gegenüber dem «Tagesanzeiger».

Gute Neuigkeiten für türkisch-schweizerische Doppelbürger

Bis die Inhaftierten frei sind, kümmert sich das EDA um sie: Das Departement gibt ihnen konsularischen Schutz. Heisst: Es kontrolliert, ob die Umstände menschenwürdig sind. Sogar ein Besuch ist möglich – wenn es ein Insasse verlangt.

Good News gibt es für Gefangene in der Türkei. Bis jüngst hielt sie Erdogans Regierung im Land fest – wegen Verdachts auf Kooperation im Putsch von 2016. Seit Erdogan den Ausnahmezustand in diesem Monat aufgelöst hat, kommen die Schweizer Doppelbürger frei – und damit wieder zurück in die Schweiz.

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