Rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung leidet unter Schlafstörungen. Damit hat die Zahl der Betroffenen über die letzten Jahre zugenommen.
Frau kann nicht schlafen
Frauen sind mit einem Anteil von 37 Prozent häufiger mit Schlafproblemen konfrontiert als Männer. (Symbolbild) - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer berichten von Schlafstörungen.
  • Der Anteil an Menschen mit Schlafproblemen ist laut dem BFS um 5 Prozent gestiegen.
  • Frauen sind mit einem Anteil von 37 Prozent häufiger damit konfrontiert als Männer.
Ad

Rund ein Drittel aller Schweizerinnen und Schweizer leidet heute laut eigenen Angaben unter Schlafstörungen. Innert 25 Jahren hat sich der Anteil der Menschen mit Schlafproblemen hierzulande laut Bundesamt für Statistik um fünf Prozentpunkte erhöht.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) unterscheidet dabei zwischen mittleren und pathologischen Schlafstörungen. Von ersteren waren laut der am Donnerstag veröffentlichten, neuesten Erhebung zum Jahr 2022 insgesamt 26 Prozent der Befragten betroffen. Pathologische Schlafstörungen erlitten demnach insgesamt sieben Prozent der Bevölkerung.

Hast du Schlafstörungen?

Laut dem BFS sind nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermassen von Schlafstörungen betroffen: Frauen sind mit einem Anteil von 37 Prozent häufiger mit Schlafproblemen konfrontiert als Männer.

Letztere wiesen einen Anteil von 29 Prozent auf. Auch mit fortschreitendem Alter nimmt die Zahl der Betroffenen zu: Bei Personen ab 85 treten Schlafstörungen häufiger auf als bei den 15- bis 24-Jährigen.

Insgesamt am stärksten zugenommen haben zwischen «1997» und «2022» anteilsmässig die pathologischen Schlafstörungen, nämlich um zwei Prozent. Dieser Anstieg war bei Menschen zwischen 15 und 39 Jahren sowie bei Frauen besonders markant.

Verdreifachung der Schlafprobleme bei jungen Frauen

Bei den jungen Frauen verdreifachten sich pathologische Schlafstörungen im selben Zeitraum nahezu. Auch Menschen mit einer Ausbildung auf der Tertiärstufe waren zunehmend betroffen. Dennoch litten Personen ohne nachobligatorische Ausbildung insgesamt häufiger an Schlafstörungen.

Folglich spiele der soziale Gradient hierbei immer noch eine wichtige Rolle, folgerte das BFS. Insgesamt am höchsten war der Anteil der Personen mit pathologischen Schlafstörungen indes mit neun Prozent bei den «45- bis»64-Jährigen.

Schlafstörungen wirken sich unter anderem auf das Energieniveau und die empfundene Lebensqualität aus. Sie seien ein grosses Problem für die öffentliche Gesundheit, so das BFS. Psychosoziale Risiken bei der Arbeit wie Stress oder geringe soziale Unterstützung stellten ein Gesundheitsrisiko dar. Diese stünden mit Schlafstörungen in Verbindung.

Schlafstörungen könnten laut dem BFS berufliche Auswirkungen haben. Sie äussern sich in Arbeitsausfällen, in Unzufriedenheit bei der Arbeit oder in einem Burnoutrisiko.

Schlafen ist wichtig: Sensibilisierung durch Netzwerk

Gleichzeitig sei vielen Menschen zu wenig bewusst, wie wichtig erholsamer Schlaf für die Gesundheit sei. Das teilte das Netzwerk Schlaf Schweiz am Donnerstag mit. Letzteres will am 23. Oktober in Bern seine Gründung feiern – mit Fachreferenten wie auch Patientinnen und Patienten, die ihre persönliche Schlafgeschichte erzählen werden.

Das Netzwerk wurde unter anderem von der Gesundheitsförderung Schweiz und der Lungenliga ins Leben gerufen. Es will die Bevölkerung über das Thema Schlaf informieren und sensibilisieren. Betroffenen soll aufgezeigt werden, wo sie Unterstützung finden.

Ausserdem sollen Fachstellen vernetzt werden, hiess es weiter. Das Netzwerk fordert, dass Gesellschaft und Politik den grossen Einfluss, den der Schlaf auf die Gesundheit ausübt, anerkennen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BFSSchlafStress