Studie

Schlechtes Klima am Arbeitsplatz führt zu psychischen Problemen

Keystone-SDA
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Bern,

Ist das Klima am Arbeitsplatz schlecht, leidet oftmals die psychische Gesundheit. Zu den Symptomen zählen Müdigkeit, Energielosigkeit und Schlafstörungen.

arbeitsplatz
Ein Mann arbeitet in einem Büro. - Sebastian Gollnow/dpa/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • 26 Prozent von 1000 Schweizer Befragten leiden unter psychischen Problemen.
  • Einen grossen Einfluss auf das Wohlbefinden hat dabei das Klima am Arbeitsplatz.
  • Viele lassen sich wegen mentaler Probleme krankschreiben.

Rund jede vierte Person in der Schweiz leidet nach eigenen Angaben an psychischen Gesundheitsproblemen. Vor allem das Klima am Arbeitsplatz macht den Schweizerinnen und Schweizern zu schaffen, wie aus einer Studie des Versicherungskonzerns Axa hervorgeht.

Gemäss der internationalen Studie schätzen die Schweizerinnen und Schweizer ihre mentale Gesundheit zwar positiver ein, als die Menschen in anderen Ländern. Doch trotzdem gaben 26 Prozent der 1000 Befragten an, unter psychischen Problemen zu leiden, 15 Prozent unter Depressionen.

Müdigkeit und Energielosigkeit wegen schlechtem Klima auf der Arbeit

Einen grossen Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen hat offenbar das Klima am Arbeitsplatz. So gaben 77 Prozent der befragten Erwerbstätigen an, wegen des beruflichen Umfelds unter einem psychischen Problem zu leiden. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit und Energielosigkeit (59 Prozent), Schlafstörungen (47 Prozent), Stress- und Angstzustände (33 Prozent), ein Gefühl der Wertlosigkeit (33 Prozent) und Essstörungen (24 Prozent).

Als Konsequenz dieses belastenden Arbeitsklimas wollten sich 30 Prozent weniger bei der Arbeit engagieren oder weniger arbeiten und 30 Prozent planten eine Fortbildung, um später den Job wechseln zu können. 28 Prozent wollten mehr Homeoffice machen und 22 Prozent hatten die Absicht, ihre Stelle zu kündigen.

7 Prozent hatten letztes Jahr ein Burn-out

Die Auswirkungen eines als negativ empfundenen Arbeitsfelds sind gemäss Axa beträchtlich. So gaben 17 Prozent der Erwerbstätigen an, dass sie sich in den letzten 12 Monaten wegen mentaler Probleme krankschreiben liessen, 54 Prozent von ihnen waren zwischen 18- und 34-jährig. Insgesamt 7 Prozent hatten im letzten Jahr ein Burn-out.

Mann am Computer
Burn-outs können Menschen in ganz verschiedenen Berufen und Positionen treffen. - Pexels

Den daraus entstehenden Verlust für das Schweizer Bruttoinlandprodukt beziffert Axa nach einer Berechnung des Centre for Economics und Business Research auf jährlich umgerechnet rund 17,3 Milliarden Franken.

Unterstützung durch ihre Arbeitgeber erfahren die Arbeitnehmenden in schwierigen Situationen nach eigener Einschätzung zu wenig: So war zum Beispiel rund die Hälfte der von einem Burn-out Betroffenen (51 Prozent) mit der Unterstützung des Arbeitgebers unzufrieden. 28 Prozent der Erwerbstätigen mit mentalen Problemen bezeichneten die Unterstützung durch ihr Unternehmen als ungenügend.

Herrscht an Ihrem Arbeitsplatz ein gutes Klima?

42 Prozent finden, dass sich ihre Firma nicht wirklich für ihre mentale Gesundheit interessiert. Entsprechend zieht auch nur ein Drittel der Erwerbstätigen in Betracht, ihre mentalen Probleme bei ihren Vorgesetzten zur Sprache zu bringen oder diese um Hilfe zu bitten.

Das Marktforschungsunternehmen Ipsos hat für die Studie im Auftrag von Axa im letzten Jahr 16'000 Personen zwischen 18 und 74 Jahren in 16 Ländern befragt. In der Schweiz nahmen 1000 Personen an der Befragung teil, darunter 709 Erwerbstätige.

Kommentare

User #1324 (nicht angemeldet)

Umbedingt bevor du bei der EMS anfängst, die Seven Thinking Steps auswendig lernen.

User #5565 (nicht angemeldet)

Das Problem beginnt eigentlich schon dadurch, dass die wenigstens Menschen im Land, den Beruf ausüben, der zu ihnen passt. Die meisten haben gar keine persönliche oder tiefere Verbindung oder gar Hingabe zu dem, was sie den Tag, über Jahre tun. Oftmals ist die innere Resignation stärker, als sich nach etwas grundlegend anderem umzuschauen oder das Hobby zum Beruf zu machen. Früh schon ist der Mut, die innere Stimme, erstickt worden, so dass der Wille, sich und seinem Leben etwas Gutes zu tun fernbleibt. Wer wagt - gewinnt. Viele wechseln die Firma in der falschen Annahme, dass sich dadurch ihr Arbeitsfeld anders, neu und passender ist, die Enttäuschung kommt schon bald und damit die totale Resignation. Aus welchen Gründen auch immer, beginnt der Zweifel und das Selbstzermartern über Jahre, und diese permanente Unzufriedenheit, das Unglücklichsein, macht krank. Es braucht Mut und Entschlossenheit, auch wenn man älter ist, das zu tun, woran man Freude hat.

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