Schweizer Maschine «baut» an der Architektur-Biennale Seoul Chalets
An der Seoul Biennale für Architektur und Urbanismus ist auch die ETH Lausanne vertreten. Eine Design-Brain entwirft Bilder von Schweizer Alpenchalets.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Seoul Biennale für Architektur und Urbanismus entwirft ein Design-Hirn Chalets.
- Die Maschine wird von der ETH Lausanne präsentiert.
- Sie analysiert Bilder von Schweizer Alpenchalets und generiert demnach neue Bauten.
Ein Design-Hirn entwirft an der Seoul Biennale für Architektur und Urbanismus Alpenchalets. Die von der ETH Lausanne (EPFL) präsentierte Maschine analysiert 10'000 Bilder von Schweizer Chalets und generiert nach ihrem Vorbild eine «schier unendliche» Anzahl Bauten.
«Unser Design-Brain ist ein Experiment zur Frage, ob Maschinen Architekturen entwerfen können», sagt Professor Huang. «Das heisst, ob sie nicht nur Musik empfehlen oder Autos fahren können, sondern auch sinnvolle kulturelle Artefakte schaffen, wie etwa Architektur mit ausgeprägten Schweizer Merkmalen.»
Digitale Bildschirme zeigen Schweizer Architektur
Die Installation mit dem Namen «Artificial Swissness» hat gemäss Mitteilung vom Freitag die Form eines grossen, hochaktiven künstlichen Gehirns, das den Betrachter durch ein Palimpsest architektonischer Bilder fesselt. Das Design-Hirn besteht aus mehreren Schichten von Displays, die kreisförmig angeordnet sind und aus 30 hochauflösenden, leuchtstarken digitalen Bildschirmen bestehen, die von Raspberry-Pi-Mini-Computern betrieben werden.
Der Denkprozess des neuronalen Netzes wird durch eine programmierte LED-Projektion der Faltungsschichten des GAN dargestellt. Die digitalen Bildschirme zeigen die maschinell erzeugten Bilder typischer Schweizer Architektur (die Essenz der alpinen Baukultur), und die LED-Projektion offenbart den sich ständig weiterentwickelnden Lernprozess, den die Maschinen durchlaufen, während sie Tausende von Bildern alpiner Architektur durchforsten, um die Essenz der «Swissness» zu destillieren.
Design-Brain noch bis Ende Monat auf Biennale
«Artificial Swissness» zielt laut Mitteilung darauf ab, die Erkenntnistheorie der Computerwissenschaften auf den kulturellen Bereich auszudehnen und spezifische computerbasierte Perspektiven der architektonischen und künstlerischen Kultur aufzuzeigen.
Das Exponat «Artificial Swissness» wurde vom Media x Design Lab (LDM) der EPFL entwickelt und ist noch bis Ende Monat auf der Biennale zu sehen. Kooperationspartner waren Convergeo, eine Designagentur, die vom LDM-Direktor Jeffrey Huang mitbegründet wurde, und die Architekturfirma SPOA aus Seoul.