Schweizer ÖV-Preise im internationalen Vergleich

Sandra Christen
Sandra Christen

Bern,

Hochpreisinsel Schweiz? Von wegen. Eine Studie zeigt, dass die Schweizer Preise für den öffentlichen Verkehr durchaus im europäischen Mittel liegen.

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Nau im Interview mit René Böhlen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer ÖV-Preise liegen im europäischen Durchschnitt.
  • Einzelfahrten sind jedoch verhältnismässig teuer.

Die Schweiz hat im öffentlichen Verkehr das beste Preis-Leistungsverhältnis, sagen die Studienleiter. Weder in England, Deutschland, Frankreich, Holland, Österreich noch Italien erhalten die Kunden für den gleichen Preis eine so hohe Leistung wie in der Schweiz.

Einzelfahrten teuer

René Böhlen ist Geschäftsführer von Litra, dem Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr. Er sagt: «Subjektiv gesehen haben wir immer das Gefühl, dass die Ticket-Preise in der Schweiz sehr hoch sind.» Die Studie zeige jetzt aber auf, dass die Schweiz mit diesen Preisen im europäischen Mittelmass liege.

Die Studie zeigt auch auf, dass Pendler in der Schweiz mit den verschiedenen Abonementen gut profitieren. Gelegenheitsfahrer müssen für ihr Ticket allerdings verhältnismässig viel ausgeben. Dazu Böhlen: «Mit Angeboten wie dem Sparticket oder sogar -tageskarte versuchen wir, auch dieses Preissegment weiter zu drücken.»

Schere zwischen ÖV und Auto geht weiter auf

Generell gesehen sind die Preise in den letzten Jahren in allen untersuchten Ländern leicht gestiegen, so auch in der Schweiz. Mit der Einführung der neuen Finanzierung Bahninfrastruktur wurden die Trassenpreise zweimal erhöht, um die Bahnfahrer verstärkt an den Infrastrukturkosten zu beteiligen.

Laut René Böhlen hat dies jetzt aber zur Folge, dass das Autofahren im Verhältnis zum ÖV billiger wurde: «Dieses Phänomen wird durch die momentan eher tiefen Benzinpreise begünstigt.» Der Geschäftsführer von Litra sieht dieser Entwicklung sorgenvoll entgegen: «Die Schere darf sich nicht weiter öffnen.»

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