Schweizer Parahotellerie blickt gutem Sommer entgegen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Parahotellerie steht ein sehr guter Sommer in Aussicht.
- Die Auswertung der Buchungszahlen ist vielversprechend.
Den Schweizer Jugendherbergen, Campingplätzen und Ferienwohnungen steht ein erfolgreicher Sommer bevor. Das zeigen die Buchungszahlen der Mitglieder der IG Parahotellerie Schweiz. Der Ausblick auf die kommenden Monate ist bei fast allen Mitgliedern «überaus positiv», wie die IG Parahotellerie am Montag mitteilte.
Der Gesellschaft angeschlossen sind BnB Switzerland, Interhome, Reka, die Schweizer Jugendherbergen (SJH) und TCS Camping. Alle fünf Partner zusammen generieren jährlich rund 3 Millionen Logiernächte in der Schweiz.
Alleine die TCS-Campingplätze verzeichnen laut dem Communiqué ein Buchungsplus von rund 240 Prozent. Und dies nicht etwa gegenüber der Coronazeit, sondern im Vergleich mit dem Vorkrisensommer 2019.
Viele Schweizer, die während Corona das Campieren für sich entdeckt haben, schätzen diese Art des Reisens weiterhin. «Der Campingtrend, der schon vor Corona eingesetzt hat und durch die Pandemie verstärkt wurde, setzt sich erfreulicherweise fort.» So wird Oliver Grützner, Leiter Tourismus und Freizeit beim TCS, in der Mitteilung zitiert.
Frühbucher haben Vorteil
Offenbar ahnen beriets viele Gäste, dass die Campingplätze in den Sommerferien sehr voll werden, und buchen deshalb auch deutlich früher. Während der Coronapandemie hatte sich das Buchungsverhalten deutlich verschoben: Aus Unsicherheit wegen der sich ständig verändernden Situation buchten die Reisenden ihre Ferien jeweils sehr knapp.
Doch nicht nur auf den Campingplätzen dürfte es diesen Sommer voll werden. So verzeichnen gemäss der IG Parahotellerie auch die Ferienwohnungen deutlich mehr Buchungen. Bei Interhome hat sich die Zahl der Reservationen im Vergleich zum Sommer 2019 mehr als verdoppelt.
Gemäss ersten Tendenzen stammt über die Hälfte der Buchungen von Gästen aus dem Inland. Doch auch die ausländischen Gäste machen wieder vermehrt Ferien in Schweizer Ferienwohnungen. Gefragt seien Ferien im Tessin, gefolgt vom Berner Oberland und dem Wallis.
Lenk für Flüchtlinge
Weniger positiv sind die Aussichten auf den Sommer bei den Reka-Feriendörfern. Dies allerdings aus einem sehr löblichen Grund: Reka stellt das Feriendorf Lenk für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung. Somit fällt dieses weg.
Zudem eröffnet das neu gebaute Feriendorf Lugano-Albonago drei Monate später als ursprünglich geplant. Dadurch fehlen Kapazitäten. Aktuell liege die Belegung 5 Prozent unter dem Wert von 2019, der Umsatz 4 Prozent tiefer.
Besser steht es um die Schweizer Jugendherbergen, die nach aktuellem Stand ein Buchungsplus von 7,7 Prozent verzeichnen. Sie profitieren unter anderem davon, dass vor allem im asiatischen Raum nach wie vor Reiserestriktionen gelten. Für die reisehungrigen Backpacker heisst das: Man bleibt noch einmal einen Sommer zuhause, bevor man sich dann wieder in asiatische Hostels begibt.