Schweizer Salinen planen Salzabbau im Röserental

Peter Knechtli
Peter Knechtli

Liestal,

Die Sondierbohrung im Gebiet zwischen Liestal und Frenkendorf wird bereits im Frühling stattfinden. Bei Testerfolg soll Salz für die Produktion abgebaut werden.

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In den Schweizer Salinen gelagertes Salz. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Baselbieter Röserental befindet sich eine «abbauwürdige Salzschicht».
  • Bereits im Frühjahr wollen die Schweizer Salinen eine Sondierbohrung dort durchführen.

Die Schweizer Salinen strecken auf der Suche nach einem neuen Abbaugebiet die Fühler in den Raum Frenkendorf/Liestal aus: Sie planen im Röserental eine Salz-Sondierbohrung.

Die Planung dürfte schon weit fortgeschritten sein: Die Bohrung soll bereits dieses Frühjahr stattfinden. Nach Informationen von «OnlineReports» befindet sich das Projektgebiet im unteren Teil des Röserentals, das zur Bad Schauenburg führt. Die Schweizer Salinen verfügen im Raum Meienboden/Röseren/Rosenberg über ein Konzessionsgebiet.

Ziel der Sondierbohrung ist es, «wichtige Fragen bezüglich der Ausdehnung und der Qualitätsmerkmale des Salzvorkommens sowie der Hydrogeologie in der Region zu klären», wie aus einer Information auf der Website der Schweizer Salinen hervorgeht. Danach soll am 16. Januar im Hotel Bienenberg eine öffentliche Informations-Veranstaltung stattfinden.

Kaufmann: «Interessantes Abbaugebiet»

Urs Kaufmann wird ebenfalls daran teilnehmen. Der SP-Landrat ist in Frenkendorf als Gemeinderat für die Umwelt zuständig. Er bestätigt gegenüber «OnlineReports» die Bohr-Pläne und spricht von einem – gemäss Untersuchungen – «interessanten Abbaugebiet». Er erachtet es als wichtig, dass die Schweizer Salinen den Soleabbau «gemäss Erkenntnissen aus neuen Studien nach den Problemen mit den Kavernen beim Soleabbau in Muttenz und Pratteln betreiben werden».

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Das Gelände der Saline Riburg der Schweizer Salinen in Möhlin bei Rheinfelden mit den Kuppelbauten Saldome (rechts) und Saldome 2. Die Saline Riburg ist neben Schweizerhalle und Bex einer von insgesamt drei Salinen-Standorten der Schweizer Salinen AG. - keystone

Die Öffentlichkeit ist auf den Salzabbau in der Region sensibilisiert. Im Gebiet Sulz oberhalb von Muttenz kam es 2017 zu einer Salzwasser-Fontäne aus einem Bohrloch. In derselben Gemeinde ereigneten sich auch Dolineneinstürze, die Risse an Gebäuden hinterliessen. In Möhlin formiert sich Widerstand gegen die Ausbeutung der letzten Etappe des Solfeldes «Bäumlihof».

Offenbar sind im Röseren-Gebiet mehrere Bohrungen in die Solfelder geplant. Zudem soll die jetzt angekündigte Sondierbohrung bei Test-Erfolg gleich auch als Produktionsbohrung verwendet werden.

Es braucht «noch viele Bewilligungen»

Laut Nicole Riethmüller, der Medienverantwortlichen der Salinen, hatten im Jahr 2020 seismische Messungen ergeben, dass sich in der «Röseren» eine «abbauwürdige Salzschicht» befindet. Die Sondierbohrung soll nun präzisere Angaben über die Beschaffenheit des Untergrunds liefern. Wie viele Fassungen bei erfolgreichen Tests geplant sind, könne sie noch nicht sagen. Sicher wären «noch viele Bewilligungen» nötig – auch schon für die Sondierbohrung.

Die Standort-Gemeinden Liestal und Frenkendorf profitieren vom Salzabbau auf ihrem Bann nur mit einer bescheidenen Abgabe, wie Urs Kaufmann und der Liestaler Stadtpräsident Daniel Spinnler gegenüber «OnlineReports» bestätigten. Interessanter ist das Projekt für Pratteln: Dort befindet sich der Firmensitz der Salinen, wodurch entsprechend Steuern anfallen.

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Zum Autor: Dieser Artikel wurde zuerst im Basler Newsportal OnlineReports.ch publiziert. Per 1. Juli haben Alessandra Paone und Jan Amsler übernommen.

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Kommentare

User #2969 (nicht angemeldet)

Kommt sicher bald so ein grünes Grüppchen daher geradelt, dass wieder lauthals dagegen ist.

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