Schweizer Tierschützer wollen Katzen kastrieren lassen

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Bern,

Mit einer Petition fordern Tierschützer die Kastration wildlebender Hauskatzen. Vermehren sich diese unkontrolliert, verenden viele Katzen qualvoll.

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Junge Katzen. (Symbolbild) - pixabay
Streunende Katzen leiden häufig an Krankheiten.
Streunende Katzen leiden häufig an Krankheiten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Besitzerlose Katzen sollen in der Schweiz kastriert werden.
  • Das fordern rund 115'000 Schweizer Tierschützer.
  • Damit sollen Überpopulationen und qualvolles Sterben vermieden werden.

Schweizer Tierschützer fordern mit einer Petition einen Kastrationszwang für Freigänger-Katzen. Über 115'000 Unterschriften seien dafür gesammelt worden. 39 Parlamentarier und Parlamentarierinnen haben die Petition bereits unterzeichnet. Die Tierschützer wollen damit die Zahl wilder Katzen eindämmen. Die Tierschutzorganisationen Network for Animal Protection (NetAP) und Stiftung für das Tier (TIR) übergaben ihre Petition am Dienstag im Parlament in Bern.

Entgegen einer weit verbreiteten Annahme besteht auch hierzulande ein Streunerproblem. Eine der Hauptursachen hierfür liegt darin, dass Privatpersonen ihre Freigänger-Katzen nicht kastrieren lassen und diese zusammen mit herrenlosen, ebenfalls unkastrierten Tieren ständig für weiteren Nachwuchs sorgen. Dies, obwohl die Tierschutzverordnung ausdrücklich festhält, dass Tierhaltende alles Zumutbare tun müssen, um zu verhindern, dass sich ihre Tiere übermässig vermehren.

Tun sie dies jedoch, bildeten sich schnell grosse Kolonien auf engem Raum, was zu Hygieneproblemen und zur Ausbreitung von Krankheiten führe, hiess es zur Begründung. Viele Tiere würden qualvoll sterben, weil sie keine medizinische Versorgung erhielten oder nicht ausreichend Nahrung fänden. Die Tierschützer wollen das Tierschutzgesetz dahingehend verschärfen, dass Katzen-Besitzer ihre Katzen kastrieren lassen müssen. Die Zahl der herrenlosen Katzen in der Schweiz wird auf bis zu 300'000 geschätzt.

Die aktuell geltenden Rechtsvorschriften greifen zu kurz, schreiben die Petitionäre. Das Paarungsverhalten unkastrierter Freigänger-Katzen unter Kontrolle zu haben, ist für deren Halter praktisch unmöglich. In der Folge werden jedes Jahr unzählige Katzen in Tierheime abgeschoben, ausgesetzt oder getötet werden. Die Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen bildet dagegen eine verhältnismässige Massnahme, um einen weiteren Anstieg der Streunerpopulation zu vermeiden, das Katzenleid zu verringern und den Katzenbestand in der Schweiz nachhaltig zu regulieren.

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