Schweizer Uni schafft Hunde an – für gestresste Studenten
Die «Campus Dogs» kommen! An der Uni Fribourg streunen im Rahmen eines Pilotprojekts zwei Hunde. Sie sollen Stress mindern und das Wohlbefinden steigern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Universität Fribourg verkündet, dass neu zwei Hunde für mehr Wohlbefinden sorgen.
- Guccy und Yoma heissen die Vierbeiner, die gegen Uni-Stress helfen sollen.
- Der Dog-Coach-Experte Oliver Weber und der Verein Therapiehunde Schweiz ordnen ein.
Yoma und Guccy – so heissen die beiden Hunde, die seit März in der Universität Fribourg anzutreffen sind. Sie sollen das Wohlbefinden der Studierenden und Dozenten steigern und «eine noch freundlichere Umgebung schaffen».
Schliesslich habe die Präsenz von Hunden einen positiven Einfluss auf das Gemüt der Menschen.
Diese Tatsache bestätigt auch Simone Waeber, Schulungsverantwortliche beim Verein Therapiehunde Schweiz. Sie sagt: «Hunde haben durchaus die Fähigkeit, den Stress beim Menschen zu senken.»
Oftmals reiche schon die Anwesenheit eines ruhigen Hundes im gleichen Raum und das Streicheln über das Fell.
Ob ein solches Projekt erfolgreich sei, hänge aber von vielen Faktoren ab. «Die Hunde brauchen eine Bezugsperson und wollen in schwierigen Situationen beschützt werden.» Zudem würden die Vierbeiner einen Rückzugsort benötigen.
Hunde schmecken den Stress von Menschen
Gerade bei so vielen Menschen an einer Uni sei es für Hunde unglaublich anstrengend. Beispielsweise, weil immer neue Gerüche auftreten würden. Erwachsene Hunde würden zudem täglich zirka 12 bis 16 Stunden Schlaf benötigen.
An der Anschaffung von tierischen Freunden im beruflichen Umfeld hat auch Hund-Experte Oliver Weber keine Einwände. Aber: «So trivial ist die Situation und der artgerechte Umgang mit Therapiehunden nicht unbedingt.» Er berät mit seiner Coachingfirma täglich Unternehmen, die sich Vierbeiner aus ähnlichen Überlegungen heraus holen.
Er warnt: «Wichtig ist, dass auch die Stresssignale bei den Hunden frühzeitig erkannt werden. Sie können die Stresshormone von Menschen wahrnehmen und riechen, aber ebenfalls selbst schnell mit Symptomen reagieren.» Auf zu viel Input deute beispielsweise heftiges Hecheln, starkes Kratzen, bis hin zu Durchfall und Haarausfall hin.
Strikte Zeiten für die Erholung des Hundes sind zwingend
Allgemein seien die Rahmenbedingungen sowie die saubere Abklärung im Vorfeld entscheidend. Zudem gibt er noch zwei weitere Aspekte, die zu berücksichtigen sind, mit auf den Weg.
Was ist beispielsweise mit Personen, die Angst vor Hunden haben oder an einer Allergie leiden? «Es gibt Hunderassen, die sehr antiallergen gezüchtet werden. Dazu gehört unter anderem der Labradoodle oder ein Pudel mit kurzer gekräuselter Fellstruktur», sagt Weber.
Lieber kein Pitbull für dieses Projekt
Weiter sollte der Jö-Effekt nicht zu kurz kommen. «Von einem Hund mit erhöhtem Aggressionspotenzial beispielsweise rate ich in einem solchen Pilotprojekt eher ab.»
Die ersten Kommentare zum Projekt der Universität Fribourg in den sozialen Medien fallen positiv aus.
Wie die Universität Fribourg schreibt, soll nun unter anderem eine Studie im Zusammenhang mit der Barry Foundation entworfen werden. Um dieses Hunde-Projekt auch wissenschaftlich zu begleiten.