Schweizer Waffenfachhändler leiden unter niedriger Nachfrage
In den USA boomen die Waffenverkäufe. In der Schweiz sind die Shops zu. Für Schweizer Waffenläden bringt der Lockdown einen grossen Verlust mit sich.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump spricht von einer beispiellosen Nachfrage nach Schusswaffen.
- In der Schweiz hingegen bleiben die Waffen-Shops wegen dem Lockdown zu.
- Verbandspräsident Daniel Wyss rechnet mit einem grossen Verlust.
Jedes Land auf dieser Welt hat in Coronavirus-Lockdown-Zeiten seine eigenen Regeln. So etwa auch bei den Verkaufsläden, welche offen haben dürfen - oder eben nicht.
So haben in Australien etwa Spielzeugläden geöffnet. Dies, um die Freizeitgestaltung zu Hause besser zu gestalten. In Frankreich dürfen Käse- und Weinshops auf haben. Und in den USA? Natürlich die Waffenläden.
Grosser Ansturm auf Waffen in den USA
Und die Amis verzeichnen derzeit einen grossen Ansturm auf solche Shops. So vermeldete der Online-Munitionshändler Ammo.com zwischen dem 23. Februar und Ende März ein Umsatzplus von 792 Prozent zum Monat davor. Teils bildeten sich lange Schlangen vor Waffenläden.
US-Präsident Donald Trump spricht von einer beispiellosen Nachfrage nach Schusswaffen wegen der Corona-Krise. Gleichzeitig verurteilte er die schärferen Waffengesetze im Bundesstaat Virginia, welche der demokratische Gouverneur Ralph Northam kürzlich unterzeichnet hatte.
Massiver Verlust für Schweizer Waffenfachhändler
Anders in der Schweiz. Hier haben gemäss Daniel Wyss, Präsident des Schweizerischen Büchsenmacher- und Waffenfachhändlerverbands, Anfragen für Waffenkäufe «extrem abgenommen». Dies, weil die Geschäfte in der Schweiz seit dem 17. März zu sind.
Gleich wie andere Ladengeschäfte, die geschlossen bleiben müssen, bedeute der Lockdown auch für die Waffenfachhändler einen massiven Verlust. Er gefährde Arbeitsplätzen und Existenzen.
Schlimm sei dabei die «Fehlentscheidung» des Bundesrates betreffend den Ladenöffnungen am 27. April, respektive 11. Mai. «Da wird eine inakzeptable Bevorzugung gewisser Branchen, vor allem der Grossverteiler gegenüber der KMU gemacht», so Wyss.
Zwar ist der Waffenverkauf weiterhin per eingeschriebener Post möglich. Allerdings müssen dafür vor dem Versand alle waffenrechtlichen Vorgänge abgeschlossen sein.
Und natürlich sei «die ganze Beratung und vor allem die Instruktion und technische Einweisung sehr stark erschwert». Darum werde diese Methode nur in Ausnahmefällen angewendet, erklärt Wyss. «Ich mit meiner Firma habe währen der Corona-Krise noch keinen einzigen solchen Verkauf abgewickelt.»