Schweizer Wirtschaft 2018 noch stärker gewachsen als angenommen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wirtschaftsleistung der Schweiz ist 2018 kräftig gewachsen.
- Das Bruttoinlandsprodukt verzeichnete ein Wachstum von 2,8 Prozent.
- Die bisherige Schätzung lag bei 2,6 Prozent.
Die Wirtschaftsleistung in der Schweiz ist im Jahr 2018 kräftiger gewachsen als bisher gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt verzeichnete gemäss der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ein Wachstum von 2,8 Prozent.
Für 2018 lag die bisherige Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) bei 2,6 Prozent. Das starke Wachstum sei von einem günstigen Marktumfeld mit einem deutlichen Wiederaufschwung des Aussenhandels geprägt gewesen. Hinzu komme eine starke Dynamik in der verarbeitenden Industrie, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mit.
Das Bruttonationaleinkommen (BNE) zu laufenden Preisen erhöhte sich um 5,0 Prozent. Dies ist auf einen verbesserten Saldo der Einkommensbilanz mit dem Ausland zurückzuführen.
Nach vier wachstumsstarken Jahren hätten die Investitionen 2018 nur moderat zugenommen (+1,1 %), schrieb das BFS. Dafür verantwortlich war eine Verlangsamung bei den Ausrüstungsinvestitionen (+1,1 %). Diese ist namentlich auf den Rückgang der Investitionen für Forschung und Entwicklung (F+E) nach zwei starken Jahren zurückzuführen. Im Baugewerbe ist die Zunahme von 1,2 Prozent mit jener von 2017 vergleichbar.
Leicht unter Vorjahr war das Wachstum der Konsumausgaben der privaten Haushalte und privaten Organisationen (+1,0 %). Die Konsumentenstimmung hat sich im Jahresverlauf leicht verschlechtert.
Uneinheitliche Industrie
Eine Lokomotive war der starke Aussenhandel mit einem guten Wachstum in der Industrie. So erhöhte sich der Saldo der Bilanz aus dem Waren- und Dienstleistungshandel um über 17 Prozent. Dies wird vor allem auf eine starke Dienstleistungsbilanz zurückgeführt.
Zunehmenden Exporten (+1,6 %) standen hier abnehmende Importe (-4,3 %) gegenüber. Insbesondere Informatik- und Informationsdienstleistungen aus dem Ausland wurden weniger nachgefragt.
In der Industrie kam es nach dem Frankenschock bedingten Einbruch von 2015 zu einer Fortsetzung der 2016 eingeleiteten Erholung. Allerdings entwickelten sich die einzelnen Wirtschaftszweige sehr unterschiedlich. Starkes Wachstum erreichten gemäss den BFS-Zahlen die Chemie- und Pharmabranche. In geringerem Ausmass erreichten der Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sowie Uhren Wachstum.
Weiter passte das BFS die Ergebnisse für das BIP-Wachstum in den Jahren 2016 und 2017 an. Das BIP ist demnach 2016 mit 1,7 Prozent um 0,1 Prozentpunkte mehr gewachsen als bisher gemeldet. Das BIP 2017 mit 1,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkte mehr.